Ein Haus wie ein Schweizer Uhrwerk

Smart Living. Marcella Corbetti und Jonas Oesch haben ihren persönlichen Wohntraum gefunden. Sie erklären, weshalb Fernsehen bei ihnen mehr Spass macht und warum in ihrer Küche schlechter Geruch keine Chance hat.

Oberdorf am Fuss des Weissensteins. Im Dorfkern dreht sich das historische hölzerne Mühlrad gemächlich im Wildbach. Die Glocke der Maria-Wallfahrtskirche schlägt neunmal. Auf den sattgrünen Wiesen weiden die Kühe. Marcella Corbetti, 28, und Jonas Oesch, 36, stehen auf dem Balkon ihrer Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung und blicken über die Dächer des Dorfes bis zu den Berner Alpen: «Eine schöne Lage und ein gehobener Wohnkomfort sind gerade in diesen turbulenten Zeiten wichtige Faktoren.» Die beiden leben seit zwei Jahren an dieser schönen Lage.

Noch spektakulärer als die Aussicht ist die technische Ausstattung der Wohnung. Corbetti, die Uhrmacherin, die in West Palm Beach, Florida, aufgewachsen ist, und der Solothurner Jonas Oesch, gelernter Softwareentwickler und Geschäftsführer der ceed AG, einer Tochtergesellschaft der BKW Building Solutions, entschieden sich für das Konzept des Smart Living, des intelligenten Wohnens, das den Komfort erhöht und gleichzeitig die Umweltbelastung senkt. «Wir wollten Ökologie und Nachhaltigkeit mit Ökonomie verbinden und dabei nicht auf die Annehmlichkeiten einer modernen Infrastruktur verzichten», erklärt Oesch.

Küche
Kochvergnügen: Bei Rauch­ oder Geruchsentwicklung schaltet sich automatisch die Lüftung ein. Fotos: Gabi Vogt

Wohnung managt sich selber

Der Plan ist perfekt aufgegangen. Die Wohnung managt sich selber. Scheint im Sommer die Sonne zu stark durch die grossen Fenster, senken sich die Jalousien, wird die Geruchs- und Dampfentwicklung in der offenen Küche zu gross, schaltet sich die Raumlüftung ein – und wenn im Badezimmer der grosse Spiegel beschlägt, sorgt eine Heizung für perfekte Sicht auf das eigene Gesicht.

Marcella Corbetti, die bei der Firma The Plus in Biel arbeitet, besitzt beruflich ein Flair fürs technische Detail. Deshalb habe sie sich sofort für das neue Wohnkonzept begeistern lassen. Gleichzeitig sagt sie aber lachend: «In die von mir gefertigten Uhrwerke hatte ich zunächst das grössere Vertrauen als in die Gebäudetechnik. Nach zwei Jahren kann ich aber sagen: Wir hatten noch nie ein Problem. Alles funktioniert tadellos.»

 

Lieblingsfeature Sprachsteuerung

Viele Menschen denken, das Leben in einer solchen Wohnung werde komplizierter, sagt sie: «Dabei ist das Gegenteil der Fall. Alles wird einfacher.»

In diesem Moment unterbricht eine Stimme aus einem (unsichtbaren) Lautsprecher das Gespräch. Es ist die Meldung, dass die Waschmaschine im Untergeschoss das Programm beendet hat. «Auf die Sprachsteuerung möchten wir nicht mehr verzichten», sagt Oesch – und erzählt, was am Abend jeweils seine letzten Worte sind: «Good Night.» Dann gehen automatisch alle Lichter aus. Die Storen werden runtergefahren, und die Lüftung wird reduziert.

Automatische Anpassung ans Wetter

Zur Optimierung des Raumklimas ist ein «Wetterserver» das zentrale Element: Wenn für den folgenden Tag Sonnen- schein angesagt ist, drosselt er die Heizungsleistung auch im Winter. Denn durch die grossen Fenster erwärmen sich die Räume von alleine.

Im Normalfall steuert sich das Haus selber. Wenn beispielsweise jemand durch die Eingangstür tritt, schaltet sich im Foyer automatisch das Licht ein. In jedem Raum befindet sich ein Schalter, an dem Licht, Beschattung und Musikanlage gesteuert werden können.

Gleichzeitig gelte aber das Prinzip, dass die Interaktion mit der Technik so stark wie möglich reduziert werde: «Man will ja nicht permanent damit beschäftigt sein.»

 

Tablet
Raumklima auf Knopfdruck. Jede Funktion ist am Screen kontrollier­ und justierbar.

Besser Fernsehen

Die Feineinstellung der Gebäudeautomatismen unterliegt der rollenden Planung, sagt Softwarespezialist Oesch: «Wir haben in den vergangenen zwei Jahren viel gelernt – beispielsweise, dass sich die Abendsonne im Fernsehbild spiegelt.» Mittlerweile ist das Problem behoben. Setzen sich die Bewohner vor den Fernseher, senkt sich der dahinterliegende Storen automatisch. Marcella und Jonas zwinkern sich vergnügt zu. Nicht nur ihre Wohnung funktioniert so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Auch privat läuft alles nach Plan. Im kommenden August läuten die Hochzeitsglocken – vermutlich von Elektrostrom angetrieben. Das Wichtigste bleibt aber Sache des Brautpaars: «Ja» sagt es selber – und nicht die Stimme aus dem Lautsprecher.

 

 

Paar

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