BKW macht die Energiewende möglich

Die BKW will vorwärtsmachen mit der Produktion von erneuerbarer Energie – und so die Versorgungssicherheit der Schweiz auch im Winter stärken. Dafür baut sie alpine Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen. Damit der Strom zu den Kundinnen und Kunden kommt, baut die BKW auch ihr Stromnetz aus. Nötig sind zudem die richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen.

Ein ganz normaler Wintertag auf dem Mont-Soleil im Jurabogen: Während das Mittelland unter einer dicken Nebeldecke liegt, brennt hier oben die Sonne mit voller Kraft auf die Panels der Freiflächen-Solaranlage. «Seit über dreissig Jahren produziert die Anlage zuverlässig Strom», sagt Pierre Berger, der für die Überwachung der Installationen verantwortlich ist. «Und die Panels haben in dieser Zeit kaum an Effizienz verloren.»

Gleich daneben drehen sich mehrere Windräder. Und rund zehn Kilometer entfernt staut das Wasserkraftwerk La Goule den Doubs, der hier die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich markiert. Die drei Anlagen zusammen produzieren genügend Strom, um rund 18000 Haushalte zu versorgen. Und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Strom besonders im Winter stärken: Für dieses Ziel will die BKW in den Bau von Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen investieren. Nicht nur auf dem Mont-Soleil und im Jura, sondern an zahlreichen Orten in der Schweiz. 2023 konnte die BKW wichtige Projekte vorantreiben – oft zusammen mit langjährigen Partnern:

Solaranlagen: Im Dezember 2023 stellte die BKW ihre Solaroffensive vor. Dazu gehören sechs Freiflächen-Solaranlagen im Berner Oberland und auf dem Mont-Soleil sowie die Anlage BelpmoosSolar am Flughafen Bern-Belp. Alle geplanten Anlagen zusammen könnten über 20000Haushalte versorgen. Zudem schloss die BKW 2023 in ihrem Netzgebiet 5600 private PV-Anlagen an. Das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Windanlagen: Im November 2023 erteilte das Bundesgericht als letzte Instanz grünes Licht für den Windpark Tramelan. Zuvor war dieser während acht Jahren durch Einsprachen blockiert. Damit kann die BKW die geplanten Windturbinen im Berner Jura bauen. Sie werden Strom für über 6000 Haushalte liefern.

Wasserkraftanlagen: Im Juni 2023 konnte die BKW im Calancatal (GR) das Kleinwasserkraftwerk Arvigo in Betrieb nehmen, im September2023 das Wasserkraftwerk Augand an der Kander im Berner Oberland. Zusammen produzieren sie Strom für rund 9000 Haushalte. Zudem erteilte der Grosse Rat des Kantons Bern im Juni 2023 der Kraftwerke Oberhasli AG, an der die BKW zu 50 Prozent beteiligt ist, die Konzession für das Speicherwasserkraftwerk Trift. Dieses kann zusätzlichen Strom für über 32000 Haushalte produzieren.

«In 30 Jahren haben die Solarpanels kaum an Effizienz verloren.»
Pierre Berger, BKW

Diese Projekte ergeben nur dann Sinn, wenn der Strom zuverlässig von den Produktionsanlagen zu den Kundinnen und Kunden fliesst. Das Netz macht damit die Energiewende erst möglich. Als grösste Verteilnetzbetreiberin der Schweiz hat die BKW 2023 über 120 Millionen Franken ins Netz investiert. Und sorgt damit für eine weit überdurchschnittliche Verfügbarkeit von 99.996 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Während im Durchschnitt bei einem Schweizer Haushalt während 16 Minuten pro Jahr der Strom ausfällt, sind es bei den Kundinnen und Kunden der BKW nur 12 Minuten.

So erfreulich diese Entwicklungen im vergangenen Jahr auch sind: Leider kann die BKW mit der erneuerbaren Energieproduktion nicht so schnell vorwärts machen, wie sie das gerne tun würde. Zusätzliche Standorte für alpine Solaranlagen musste die BKW von ihrer Liste streichen, weil drohende Einsprachen eine Realisierung in der vom Parlament vorgegebenen Frist verunmöglichen. Der geplante Windpark Jeanbrenin im Berner Jura ist seit Jahren durch Einsprachen blockiert. Und gegen die Konzessionsvergabe zum Wasserkraftwerk Trift sind Ende 2023 zwei Beschwerden eingegangen. 

Investitionen in erneuerbare Energien

* Ohne geplante Kraftwerke 
** Ein Vierpersonenhaushalt entspricht 4 500 Kilowattstunden.  

Roadmap

  1. 2023

    Freiflächen-Solaranlage BelpmoosSolar: Flughafen Bern und die BKW wollen die grösste Freiflächen-Solaranlage der Schweiz bauen.

    Private Photovoltaikanlagen: Rund 5600 Anlagen mit einer Leistung von 132 MW sind neu ans Verteilnetz der BKW angeschlossen worden.

    Inbetriebnahme drei Kleinwasserkraftwerke: Arvigo, Augand und Saas-Grund

    Windparks in Schweden: Die BKW kauft drei Windparks in Südschweden mit einer installierten Leistung von 125 MW. Die insgesamt 19 Turbinen wurden Ende 2023 in Betrieb genommen.

  2. Trift-Staumauer: Der Grosse Rat des Kantons Bern hat die Konzession für den Bau einer Staumauer beim Triftgletscher erteilt. Das Projekt verzögert sich durch die Beschwerde von Umweltorganisationen um rund zwei Jahre. 
     
    Die BKW erwirbt ein Windkraftprojekt in der süditalienischen Region Apulien: Das Projekt umfasst zwei Windparks mit einer geplanten kombinierten Leistung von 130 MW. 

    Baubewilligung für den Windpark Tramelan ist rechtskräftig: Die BKW kann den seit fast acht Jahren blockierten Windpark Parc éolien de la Montagne de Tramelan im Berner Jura bauen. 

  3. Solaroffensive der BKW: sechs alpine Solarprojekte – Adelboden Schwandfäl, MontSol (Saint-Imier), Schattenhalb Tschingel Ost, Schattenhalb Tschingel West, Grindelwald Gemschberg und Grindelwald Oberjoch. Zusammen wird eine installierte Leistung von rund 70 MW erzielt. 
     
    Neuer Stromabnahmevertrag mit Offshore-Windpark: Jährlich wird die BKW damit rund 200 Gigawattstunden grünen Strom aus dem Windpark Butendiek in der deutschen Nordsee beziehen. 
     
    Hängige Bewilligungs- und Beschwerdeverfahren: Erhöhung Grimselsee-Staumauer, Windpark Jeanbrenin

  4. 2024

    Windparks in Apulien: Bauphase startet 2024.  
     
    Windanlagen: Spatenstich beim Windpark Tramelan.
     
    Solaranlagen: Baueingabe bei mehreren alpinen Freiflächen-Anlagen.
     
    Wasserkraftanlagen: Einreichung des Konzessionsgesuchs für die Erhöhung der Grimselsee-Staumauer.

  5. 2025

    Windparks in Apulien: Inbetriebnahme Ende 2025 geplant  

    Kleinwasserkraftwerk: Inbetriebnahme Sousbach 

    Freiflächen-Solaranlage BelpmoosSolar: Baubewilligung bis Ende 2025 angestrebt 

  6. 2026

    Freiflächen-Solaranlage BelpmoosSolar: Ziel Inbetriebnahme  
     
    Trift-Staumauer: Einreichung des Baugesuchs 

Umso wichtiger ist es, dass die politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz künftig einen schnelleren Ausbau der Produktion von erneuerbarer Energie ermöglichen. Im Vordergrund steht dabei die Kampagne «Ja zum Stromgesetz». Die Gesetzesrevision priorisiert unter anderem 16 Wasserkraftprojekte – so etwa die Trift-Anlage und die Erhöhung der Grimselsee-Staumauer. Hier werden die Schweizerinnen und Schweizer das letzte Wort haben. Ein Ja wird helfen, die Versorgungssicherheit mit Strom in der Schweiz massiv zu verbessern. Daneben sind auch die Beschleunigungsvorlage und der Netzexpress wichtige Gesetzesprojekte auf Bundesebene. 

Trotz aller Hindernisse bei der Energiewende hat sich die BKW 2023 ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2040 will sie die von ihr gelieferte Energie so produzieren, dass dabei unter dem Strich kein CO2 mehr ausgestossen wird – Netto-Null also. Allein in der Schweiz verfügt die BKW über eine Projektpipeline für den Ausbau der erneuerbaren Energien von über einer Milliarde Franken. Deshalb treibt das Unternehmen seine Projekte auch 2024 konsequent voran: 

Solaranlagen: Baueingabe bei mehreren alpinen Freiflächen-Solaranlagen.  

Windanlagen: Spatenstich beim Windpark Tramelan. 

Wasserkraftanlagen: Einreichung des Konzessionsgesuchs für die Erhöhung der Grimselsee-Staumauer. 

«Ein Ja zum Stromgesetz wird helfen, die Versorgungssicherheit mit Strom in der Schweiz massiv zu verbessern.»

Mit ihren zahlreichen Projekten beweist die BKW, dass sie in den Bau von Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie in der Schweiz investieren will. Und zwar überall dort, wo dies trotz Einsprachen und langwierigen Bewilligungsprozessen möglich ist. Damit leistet die BKW einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz mit Strom – vor allem in den Wintermonaten. 
Darüber hinaus investiert die BKW auch in Europa in den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion. So hat sie 2023 Windprojekte in Schweden und Italien erworben. 2024 will die BKW weiter in die europäische Windkraft investieren. Denn die Schweiz und weitere europäische Länder sind energiepolitisch eng verflochten. Die BKW unterstützt deshalb auch den Abschluss eines Stromabkommens mit der EU. 
Auf dem Mont-Soleil ist inzwischen die Sonne untergegangen, es wird dunkel. Während die Solaranlage keinen Strom mehr liefert, drehen sich die Windräder weiter. Bald werden sich in Tramelan, nur ein paar Kilometer von hier, weitere Windturbinen drehen. Damit die Schweiz auch in Zukunft genügend Strom hat – auch im Winter. 

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