Zwei, die es genau nehmen

Seit vielen Jahren ist die Jermann Ingenieure und Geometer AG verlässlich als Vermesserin im Einsatz, auch dieses Jahr wieder bei den Schweizer Meisterschaften der Leichtathleten – zusammen mit der Grunder Ingenieure AG. Der Erfolg von Leichtathletik-Sportveranstaltungen hängt massgeblich von sorgfältigen Weitenmessungen ab.

Je weniger der Schiedsrichter beim Fussball auffällt oder im Mittelpunkt steht, desto besser macht er seine Arbeit. Genauso verhält es sich mit den Vermessern bei Leichtathletikveranstaltungen. Sie messen die Weiten der Wurfdisziplinen, melden sie ans Schiedsgericht und zeigen sie auf der Anzeigetafel an. Exakt, schnell und zuverlässig, ohne sich selbst ins Rampenlicht zu stellen. Das ist das Erfolgsrezept eines vertrauensvollen und zuverlässigen Dienstleisters.

Genauso arbeitet die Jermann Ingenieure und Geometer AG aus Arlesheim (Basel- Landschaft). Bereits vor zehn Jahren hatte die Firma zum ersten Mal die Verantwortung bei einer Grossveranstaltung – den Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften – übernommen. Und weil die Landeswettkämpfe im letzten Jahr wieder in Basel stattfanden, durften sie ein weiteres Mal ran. Übung haben die Mitarbeitenden von Jermann genug, schliesslich messen sie seit vielen Jahren regelmässig die Weiten der Leichtathletinnen und -athleten bei den Stadtmeisterschaften in Basel. Und obwohl die nationalen Wettkämpfe am 26. und 27. Juni 2021 nicht an Jermanns Standort, son­dern in Langenthal ausgetragen werden, sind die Nordwestschweizer wieder mit im Boot. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Vermesser die Verantwortung trägt, der seinen Sitz nicht am Ort der Meisterschaften hat. Was für ein Vertrauensbeweis!

«Gerne haben wir zugesagt, als wir gefragt wurden, ob wir auch dort messen können», sagt Pascale Spychiger. Die Geomatiktechnikerin leitet das Projekt. «Schliesslich haben wir mit der Grunder Ingenieure AG einen Partner aus dem BKW Engineering Netzwerk direkt in Langenthal sitzen, dem Veranstaltungsort der diesjährigen Schweizer Meisterschaften.» Und weil die beiden Firmen bereits in der Vergangenheit Projekte gemeinsam stemmten, haben sie sich auch für diese Aufgabe zusammengetan.

Pascale Spychiger (Jermann Ingenieure und Geometer AG) und Lukas Mathys (Grunder Ingenieure AG)
Pascale Spychiger (Jermann Ingenieure und Geometer AG) und Lukas Mathys (Grunder Ingenieure AG) im Leichtathletik-Stadion Hard im bernischen Langenthal.

Covid-19-Pilotanlass des Kantons Bern

Am Covid-19-Pilotanlass des Kantons Bern werden erfreulicherweise je 499 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen sein. Sie alle müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Und das Team um Jermann und Grunder wird seinen Beitrag dazu leisten, dass auch diese Veranstaltung glatt über die Bühne geht – genauso wie die Schweizer Meisterschaften im letzten Jahr.

Während die Basler um Pascale Spychiger sich um Organisation und Planung kümmern, übernehmen die Kollegen um Lukas Mathys bei Grunder die Verantwortung für die Durchführung vor Ort. «Wir sind es gewohnt, grosse Verantwortung zu tragen. Bei Baustellen geht es um millimetergenaue Messungen. Wenn wir da nicht sehr penibel arbeiten, können grosse Schäden entstehen» sagt Mathys, der bei Grunder für amtliche Vermessungen zuständig ist.

Mit der für die Messungen benötigten Software kennen sich beide Büros genauso gut aus wie mit der Hardware, unter anderem Tachymeter und Prismen. Zu viert – je zwei pro Büro – werden sie in einheitlicher Kleidung vor Ort sein und die Distanzen der Disziplinen Hammerwurf, Diskus, Kugel­stossen und Speerwurf messen. «Und dabei niemandem im Weg stehen», sagt Spychiger schmunzelnd. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, im Stadion seiner verantwortungsvollen Arbeit nachzugehen und gleichzeitig den Sportlern, ihren Wurfgeräten und den Schiedsrichtern auszuweichen. «Bei ausnahmslos allen Leichtathletik-Meisterschaften lief es rund und wir sind keinem in die Quere gekommen. Und die Messungen waren immer exakt und schnell», sagt Spychiger stolz. Sie waren so gut, dass sich nicht nur die Organisatoren hinterher bedankten, sondern auch und vor allem die Athletinnen und Athleten.

Die Weitenmessung darf die Sportlerinnen und Sportler auf keinen Fall stören.
Die Weitenmessung darf die Sportlerinnen und Sportler auf keinen Fall stören.
«Bei ausnahmslos allen Leichtathletik-Meisterschaften lief es rund.»
Pascale Spychiger

Gute Organisation und Vorbereitung ist Pflicht

Der Erfolg von solchen Sportveranstaltungen hängt massgeblich von sorgfältigen Weitenmessungen ab. Gute Organisation und Vorbereitung sind somit Pflicht. So werden die vier Mitarbeitenden von Jermann und Grunder bereits zwei Tage vor Beginn der Meisterschaften im Stadion in Langenthal sein, um die geeigneten Standorte der Messstationen zu bestimmen. Die Kontrollpunkte werden sie anhand der Schweizer Rekorde einmessen und die finalen Kontrollmessungen zusammen mit den Schiedsrichtern vornehmen. An den Wettkampftagen selbst wartet das Vermessungsteam die weisse Fahne des Schiedsrichters ab. Danach positioniert es das Prisma an der Einschlag- oder Landestelle, misst die Wurfdistanz mithilfe des Tachymeters und sendet die Resultate direkt an das Wettkampfbüro und die Anzeigetafeln.

Sponsoring für den Sport und seine Athleten

Selbstverständlich fühlen sich sowohl Jermann wie auch Grunder geehrt, bei den Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften die Messungen übernehmen zu dürfen. Nicht weniger wichtig ist ihnen der Einsatz bei den kleineren Stadtmeisterschaften. Spychiger: «Nicht zuletzt durch unser pro­fessionelles Messen sorgen wir für eine Atmosphäre, die jungen Sportlern und Talenten Lust auf mehr macht: auf grössere nationale und vielleicht sogar auf internationale Wettkämpfe. Wir wollen sie so motivieren.» Da ist es nur folgerichtig, dass beide Unternehmen ihren Einsatz nicht in Rechnung stellen, sondern ihn als Sponsoring für den Sport und seine Athleten sehen.

«Ich freue mich immer riesig auf unsere Einsätze, seien es die Stadtmeisterschaften oder die Landeswettkämpfe. Es ist einfach ein tolles Gefühl, zum Erfolg einer solchen Sportveranstaltung beitragen zu können», sagt Spychiger. Kein Wunder, denn sie hat als Jugendliche selbst Leichtathletik – vor allem die Laufdisziplinen – betrieben. Auch Lukas Mathys ist gespannt auf das, was auf ihn zukommen wird. Er ist zum ersten Mal bei einem solchen Championat dabei und freut sich auf die Zusammenarbeit. Beide hoffen sehr, gemeinsam mit den anderen Kollegen, am 26. und 27. Juni genauso wenig aufzufallen und im Mittelpunkt zu stehen, wie ein guter Fussballschiedsrichter.

Die Ergebnisse der Wettkämpfe müssen zuverlässig gemessen und schnell angezeigt werden.
Die Ergebnisse der Wettkämpfe müssen zuverlässig gemessen und schnell angezeigt werden.

Die Messgeräte

Im Einsatz stehen vier Fachpersonen mit drei Leica Tachymetern inklusive spezieller Leichtathletik- Software für die Weitenmessungen.

Die Disziplinen

Jermann Ingenieure und Geometer AG und Grunder Ingenieure AG messen in Langen­thal die Disziplinen Speer, Hammer, Kugel und Diskus.

Beitrag aus Inmotion

Dieser Beitrag stammt aus «Inmotion», dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BKW Gruppe. Die ganze Ausgabe als PDF finden Sie hier.

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