Leistungserbringer
Das bestehende Solarkraftwerk auf dem Mont-Soleil soll erweitert werden. Das Regierungsstatthalteramt Berner Jura hat Mitte März 2025 die Baubewilligung erteilt. Nun geht das Projekt mit einer Testanlage in die nächste Phase. In einem Gebiet auf über 1200 Metern über Meer werden dabei wissenschaftlich fundierte Grundlagen projektspezifisch vertieft, wie Solaranlagen so gestaltet werden können, dass sie die landwirtschaftliche Nutzung – etwa durch Weidetiere – möglichst wenig beeinträchtigen und im Idealfall sogar neue Synergien ermöglichen.
Zwei Testtische, zwei Forschungsziele
Im unteren Bereich des vorgesehenen Areals wird der erste PV-Testtisch installiert. Parallel dazu läuft ein zweiter Test im oberen Bereich der bestehenden Anlage, betrieben in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule BFH PV Lab in Burgdorf. Das Ziel: Auf einem sogenannten PV-Bench verschiedene Solarmodule auf ihre Leistungsfähigkeit unter den besonderen klimatischen Bedingungen des Jurabogens testen – mit speziellem Fokus auf den Winterstromertrag. Die Messungen erfolgen mit hochpräziser Technik.
Der zweite, ebenso zentrale Teil des Projekts findet in enger Zusammenarbeit mit der HAFL Zollikofen (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften) statt. Hier wird unter realen Bedingungen getestet, wie sich die PV-Strukturen auf das Pflanzenwachstum, das Mikroklima und das Verhalten von Kühen auswirken. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der HAFL ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern wird freiwillig und proaktiv durch die BKW initiiert und unterstützt. Damit unterstreicht die BKW ihre Überzeugung, dass die Energiewende im Dialog mit Umwelt und Gesellschaft erfolgen muss.
Kein Baubewilligungsverfahren notwendig
Die BKW hat die Testinfrastruktur den zuständigen Behörden fristgerecht gemeldet und bedarf aufgrund ihres temporären Charakters keiner Baubewilligung. Die Testdauer ist auf maximal zwei Jahre beschränkt. Bereits im Vorfeld der Baugesuchseinreichung wurden umfangreiche ökologische Abklärungen zu Flora und Fauna durchgeführt und in einem Umweltverträglichkeitsbericht ausführlich beschrieben. Eine weitere detaillierte Erfassung der Biodiversität ist im Rahmen der definitiven Bauphase und während dem Betrieb durch ein Monitoring vorgesehen.

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