An seinen Start als Nachzerleger im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) kann sich Raphael Baumann noch genau erinnern. Es war der 6. Januar 2020 – und damit der Auftakt zu den Rückbauarbeiten im KKM. Nur wenige Wochen zuvor wurde das KKM für immer abgeschaltet. Bewusst suchte Raphael Baumann nach einer neuen Herausforderung, in einem Projekt, in welchem er Pionierarbeit leisten konnte und kann. Noch nie wurde zuvor in der Schweiz ein Kernkraftwerk stillgelegt. In den vergangenen vier Jahren konnte er sich stets weiterentwickeln. Zu Beginn gehörte Baumann dem Nachzerlegungsteam an. Anschliessend übernahm er unterschiedliche Verantwortlichkeiten, absolvierte Weiterbildungen und erlangte einen eingehenden Einblick in den Rückbau. Dank dieses Wissens und seiner Erfahrung wurde er Koordinator für Asbest- und Nachzerlegungen.

Die Menschen hinter der Stilllegung: Raphael Baumann

Vom Nachzerleger zum Asbest- und Nachzerlegungskoordinator

Nach seiner Lehre als Polymechaniker EFZ und ersten Berufserfahrungen suchte er eine neue berufliche Herausforderung. Diese fand er im KKM. Als Nachzerleger zerkleinerte er Bauteile, welche das Team der Demontage zuvor entfernt hatte.  Das so zerlegte Material gelangt anschliessend in die Dekontamination. Dort wird das Material gereinigt, bis keine radioaktiven Rückstände auf den Teilstücken mehr gemessen werden.

Während seiner Weiterbildung zum Spezialisten für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz erhielt Raphael Baumann auch einen vertieften Einblick in die Dekontamination, was ihm in seinem heutigen Job zugutekommt.

Raphael Baumann sagt: «Ein Kernkraftwerk in der Schweiz zurückzubauen, ist Pionierarbeit. Genau auf dies habe ich mich gefreut.»

Was noch niemand zuvor gemacht hat

Raphael Baumanns tägliche Arbeit ist äusserst vielseitig – und genau das schätzt er daran. «Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Etwas, was noch niemand zuvor gemacht hat.» Dabei ist er im KKM fündig geworden: «Ein Kernkraftwerk in der Schweiz zurückzubauen, ist Pionierarbeit. Genau auf dies habe ich mich gefreut.» Die Vielfalt der Bereiche, angefangen beim Strahlenschutz bis hin zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die Möglichkeit theoretische und praktische Aufgabengebiete zu bearbeiten sowie das Zusammenbringen unterschiedlicher Persönlichkeiten, gestalten seinen Job besonders abwechslungsreich. Um einen möglichst reibungslosen Arbeitsfluss zu gewährleisten, müssen alle Abläufe aufeinander abgestimmt sein, damit die Anlage möglichst effizient zurückgebaut werden kann. «Meine Erwartungen haben sich erfüllt, ich bin bereits seit vier Jahren hier im KKM.»

Disattivazione della centrale nucleare di Mühleberg

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