Volksmusikakademie, Freyung in Bayern

Die Stadt Freyung realisierte die Umnutzung und Erweiterung des 1840 errichteten historischen Langstadels zu einer überregionalen Einrichtung, der Volksmusikakademie in Bayern. Auf einem Areal mit rund 7.000 m² ist ein Gebäudekomplex entstanden, der mit 13 klang- und schalloptimierten Proberäumen und zahlreichen weiteren Highlights perfekt auf die Bedürfnisse von Volksmusikanten, Sängern und Tänzern zugeschnitten ist.

Leistungen

  • Um die Eignung des Untergrundes für den Neubauabschnitt festzustellen, wurden Baugrund- und Altlastenuntersuchungen durchgeführt.
  • Es wurde eine umfassende geotechnische Beratung mit Verbauplanung notwendig.
  • Die Standsicherheitsnachweise für den Neubauabschnitt und den historischen Bestandsabschnitt wurden unter Berücksichtigung der äußerst hohen architektonischen und schallschutztechnischen Erfordernisse erfolgreich geführt.
  • Die bestehende Bausubstanz wurde auf eventuelle gesundheitsschädliche Schadstoffe untersucht.
  • Die Bestandsbauten wurden vermessen und übersichtlich in einem digitalen Geländemodell dargestellt, außerdem erfolgte eine Bauzustandserfassung der umliegenden Bebauung.

 

Facts & Figures

Unternehmen

IFB Eigenschenk GmbH

Fertigstellung

2019

Kompetenzbereich

Architektur + Hochbau, Gutachten + Prüfungen, Vermessung + Geoinformatik, Bodenmechanik + Geotechnik

Bauart

Umbau, Erweiterung, Neubau

Gebäudeart

Kultur + Freizeit

Ausgeführte Arbeiten

Tragwerksplanung LPH 1-6 und 8, Beweissicherung, Baugrund- und Altlastenuntersuchung, Vermessung, Schadstoffuntersuchung

Bauherr

Stadt Freyung

Architekt

ppp-Planungsgruppe GmbH

Gesamtinvestition

12,5 Millionen EUR

Projektbeschreibung

Die Volksmusikakademie in Freyung stellt eine deutschlandweit einmalige Einrichtung dar. Zum einen ist sie Treffpunkt für Instrumental- und Tanzgruppen, Chöre oder Orchester, zum anderen kann sie von Fachreferenten für Fortbildungsseminare oder künftige Musikantentreffen genutzt werden – und dies nicht nur für Volksmusiker aus der Region: Das große Ziel ist es, auch den grenzüberschreitenden musikalischen Austausch mit Böhmen und Österreich zu pflegen und spezielle Angebote für Schulklassen zu entwickeln.

Der historische Langstadel aus dem Jahr 1840, der jahrelang als Lager und Pferdestall der gegenüber befindlichen Brauerei diente, sollte den Grundstein der geplanten Volksmusikakademie bilden. Dabei waren die Anforderungen für IFB Eigenschenk klar vorgegeben: Das vorhandene Bestandsgebäude mit seiner geschichtsträchtigen Gewölbekonstruktion sollte erhalten bleiben und in Kombination mit neuen Anbauten und einem Neubauabschnitt auf dem insgesamt 7.000 m² großen Areal umgenutzt werden.

Mit der Erschließung der Untergrundsituation durch Baugrund- und Altlastuntersuchungen konnte das Gelände optimal für die geplante Bebauung vorbereitet werden. Die Bestandsbebauung sowie das Gelände wurde vermessen und allen Projektbeteiligten in einem digitalen Geländemodell zur Verfügung gestellt. Um bereits bestehende Schäden an umliegenden Gebäuden von denjenigen, die durch Erschütterungen im Bauverlauf entstehen könnten, zu unterscheiden, wurde ein Bauzustandserfassung an benachbarten Bauwerken durchgeführt.

Eine besondere Herausforderung für die Tragwerksplanung stellte die Vereinbarkeit von bauphysikalischen Anforderungen an den Schallschutz (große Massen erforderlich) und die Berücksichtigung der Gegebenheiten des Bestandes im westlichen Abschnitt des Langstadels (geringe Tragfähigkeiten und folglich geringe Massen als Auflasten erforderlich) dar. Da sich im Erdgeschoss ein etwa 13 Meter breiter Gewölbesaal befindet, der über sein Eigengewicht hinaus nicht belastet werden darf, bilden Wandscheiben aus Beton die charakteristischen Elemente des Tragwerks im ersten Obergeschoss des Langstadels. Über diese Wandscheiben erfolgt die gesamte Lastabtragung der beiden oberen Geschosse.

Im östlichen Neubauabschnitt des Langstadels wurde eine Stahlverbundträgerdecke mit eher unkonventionellen Spannweiten bis zu 14 Metern ausgeführt, um den oberen Raumabschluss des Probesaals auszubilden.

Die interdisziplinären Leistungen von IFB Eigenschenk machten es möglich, das historische Gewölbe des 50 Meter langen und 20 Meter breiten Bestandsgebäudes zu erhalten und für den Neubau weiterer Geschosse die Gewölbekonstruktion frei zu überspannen.

Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei auf die enge, regelmäßige Abstimmung mit allen Projektbeteiligten im gesamten Bauverlauf gelegt. So konnte kurzfristig auf nutzungsbedingte Planungsänderungen reagiert werden.

Auf einem Areal mit rund 7.000 m² ist so ein Gebäudekomplex entstanden, der mit 13 klang- und schalloptimierten Proberäumen und zahlreichen weiteren Highlights perfekt auf die Bedürfnisse von Volksmusikanten, Sängern und Tänzern zugeschnitten ist.

Impressionen