Wasserkraftwerk Aarberg

Das Laufwasserkraftwerk liegt am Anfang des Hagneckkanals. Es wurde 1963 bis 1968 erbaut und zwischen 2012 und 2014 erneuert. Bei dieser Teilerneuerung wurde die Maschinenleittechnik und Komponenten an Turbine und Generator ersetzt sowie wasserführende Teile erneuert. Das Kraftwerk produziert Strom für rund 24'000 Haushalte.

Leistungs­erbringer

Ein System von fünf Wasserkraftwerken zwischen dem Wohlensee und dem Bielersee, zu dem auch das WKW Aarberg gehört, nutzt die Energie des Aare-Wassers. Die Anlage ist beinahe baugleich mit dem Wasserkraftwerk Niederried-Radelfingen ungefähr fünf Kilometer flussaufwärts.

Das Wasser der Aare wird von zwei Kaplanturbinen genutzt, wobei je nach Wasserstand eine Gefällshöhe zwischen 6 m bis 10 m genutzt werden. Der hier erzeugte Strom wird ins rund 22’000 km lange Übertragungs- und Verteilnetz der BKW eingespeist und dient der sicheren Versorgung der Region.

Facts & Figures

Mittlere Jahresproduktion

88'000 MWh

Sommerhalbjahr

53'000 MWh

Winterhalbjahr

35'000 MWh

2 Kaplan-Turbinen

2 x 7,6 MW =15,2 MW

1 Rohrturbine

0,185 MW

Nutzwassermenge

190 m3/s

Gefälle

6-10 m

Wasserführung Aare

40-1400 m3/s

Schema des Kraftwerks

Renaturierungsmassnahmen rund um das Wasserkraftwerk Aarberg

Teilfinanziert durch ihren Ökofonds, hat die BKW entlang der Aare beim Wasserkraftwerk Aarberg neun Massnahmen umgesetzt, um die Biodiversität zu fördern und neue Lebensräume für Flora und Fauna zu schaffen.

Aufwertung der alten Aare

Die Alte Aare durchfliesst als abwechslungsreicher «Urwaldfluss» ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Und doch war der Gewässerzustand in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts unbefriedigend. Die Abwässer aus der ARA Region Lyss, die konstante Dotierwassermenge gemäss Konzessionsvorschrift sowie die fehlende Verbindung mit der Aare oberhalb von Aarberg behinderten eine auentypische Entwicklung.

Die gewünschte Längsvernetzung der Alten Aare wurde mit einem sehr gut funktionierenden, bibergängigen Fischpass realisiert. Nach mehrjährigen Versuchen konnte ein neues Dotierregime festgelegt werden, das mit höheren und jahreszeitlich variablen Wassermengen den Anforderungen des Auengebiets besser gerecht wird.

Um die positiven Auswirkungen eines dynamischen Abflusses noch zu verstärken, wurden die Renaturierungsprojekte AARBIENTE II und Gummenbach realisiert. So entstand schliesslich ein Gesamtkonzept zur ökologischen Aufwertung der Alten Aare.

Das Dotierkraftwerk

Auenlandschaften benötigen wechselnde Wasserstände, damit sich ihre natürliche Vielfalt zu voller Blüte entwickeln können. Überflutungen und Niedrigwasser prägen den Lebensraum der dort heimischen Tiere und Pflanzen. Die Dotieranlage am Stauwehr simuliert die Dynamik des natürlichen Wasserhaushalts. Sie leitet das Wasser in unterschiedlichen Mengen in die Alte Aare. Dadurch finden Fauna und Flora optimale Lebensbedingungen vor. Um Produktionsverluste gering zu halten, wird das Wasser über eine Kleinturbine in die Alte Aare gelassen (Stromerzeugung). Weiter reguliert ein Dotierschieber die Abflussmenge. Dieses zusätzliche Dotierwasser wird nicht für die Stromproduktion verwendet.

Wasserkraft

Wasserkraft

Seit 1896 auf die Wasserkraft. Ein wichtiger Pfeiler der BKW Stromproduktion. Heute betreiben wir über 90 Wasserkraftwerke in der Schweiz und in Italien.

BKW Ökofonds

BKW Ökofonds

Kundinnen und Kunden, die «naturemade star»-zertifizierten Strom beziehen, unterstützen den BKW Ökofonds mit 0,7 Rappen pro Kilowattstunde. Dieses Geld fliesst zurück in die Natur: 14,5 Millionen Franken investierte der Fonds bereits in Renaturierungen im Gewässerraum.