Wasserkraftwerk und Innkanal, Töging am Inn

Das VERBUND-Kraftwerk Töging ist ein Kanalkraftwerk am Inn. Um die zukünftige umweltfreundliche Stromerzeugung zu erhöhen, wird die Anlage erneuert und ausgebaut. IFB Eigenschenk konnte das anspruchsvolle Projekt sowohl in der Planungs- als auch in der Bauphase begleiten. Unsere Spezialisten waren verantwortlich für die Effizienzsteigerung des Wasserkraftwerkes mit zahlreichen Leistungen in den Bereichen Hydrogeologie, Geotechnik und Immission.

Leistungen

Erneuerung Wasserkraftwerk und Ertüchtigung Innkanal:

  • Erstellung eines Grundwassermodells mit Überwachung und Auswertung von Stichtagsmessungen an Grundwassermessstellen, Durchfluss- und Wasserstandsmessungen an Fließgewässern an rund 150 Messpunkten
  • Erstellung eines Fachbeitrags Geologie und Hydrogeologie im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für das Planfeststellungsverfahren
  • Prognose der Schall- und Erschütterungsemissionen
  • Entwicklung eines Grundwassermonitoringprogramms

Facts & Figures

Unternehmen

IFB Eigenschenk GmbH

Fertigstellung

2022

Kompetenzbereich

Wasser + Umwelt

Bauart

Erweiterung, Ertüchtigung

Gebäudeart

Kraftwerke, Hochwasserschutz

Ausgeführte Arbeiten

Grundwassermodell, Beitrag zur Umweltverträglichkeitsstudie, Prognose Schall- und Erschütterungsemissionen, Grundwassermonitoringprogramm

Bauherr

VERBUND Innkraftwerke GmbH

Gesamtinvestiton

250 Millionen EUR

Projektbeschreibung

In Töging am Inn wird ein fast 100 Jahre altes denkmalgeschütztes Kraftwerk durch einen Neubau ersetzt. Die Jahresstromerzeugung von derzeit rund 560 wird auf rund 700 Millionen Kilowattstunden im Jahr steigen, somit können zukünftig 200.000 Haushalte mit dem wertvollen Ökostrom versorgt werden.

Möglich wird dies durch den Einsatz von künftig drei Maschinensätzen mit Kaplan-Turbinen, die die vorhandenen Maschinensätze ersetzen. Dazu wird der Neubau so behutsam wie möglich in die Bestandssituation integriert. Lediglich zwei schlichte Schlitze im unberührt erscheinenden Hang des Staudamms geben einen Hinweis auf das neue Kraftwerk.

Die Planung sah ein neues Krafthaus neben dem jetzt bestehenden Kraftwerk vor. Die beeindruckende denkmalgeschützte Bausubstanz des alten Kraftwerks sollte dabei bestehen bleiben und der Neubau in die vorhandene Architektur eingegliedert werden. Zeitgleich soll der Innkanal ertüchtigt und das Stauziel am Wehr Jettenbach um ca. 0,5 Meter erhöht werden. Ein wesentliches Ziel stellt dabei auch die Verbesserung der ökologischen Situation im Auswirkungsbereich des Kraftwerks dar: Es sind umfangreiche ökologische Begleitmaßnahmen vorgesehen, die bestehende Habitate schützen und deren Lebensbedingungen verbessern.

Um die Auswirkungen der Maßnahme auf Boden und Wasserhaushalt zu beurteilen, wurde im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsstudie ein Fachbeitrag zu Geologie und Hydrogeologie inklusive einer Auswirkungsprognose erstellt.

Es wurde ein Grundwassermodell erarbeitet, um die bestehenden Grundwasserverhältnisse nachzubilden und um zu ermitteln, wie sich die geplanten Baumaßnahmen auf die Grundwasserdynamik auswirken. Um die naturräumlichen Grundlagen und die hydrogeologischen Randbedingungen qualifiziert beurteilen sowie die langfristigen Auswirkungen der Maßnahme dokumentieren zu können, wurde ein Grundwassermonitoring mit Stichtagsmessungen an Grundwassermessstellen sowie Durchfluss- und Wasserstandsmessungen an Fließgewässern mit rund 150 Messpunkten entwickelt.

Da insbesondere während der Bauphase im Zuge von Tiefbaumaßnahmen mit Schallimmissionen zu rechnen ist, wurden diese anhand von Modellrechnungen prognostiziert und Minderungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Zudem wurden die voraussichtlichen Schallimmissionen im späteren Kraftwerksbetrieb auf die umliegende Wohnbebauung prognostiziert und beurteilt.

Besondere Herausforderungen ergaben sich in diesem Projekt einerseits aus dem geologischen Aufbau des Untergrundes mit mehreren, teils gespannten Grundwasserstockwerken, in welche das neue Krafthaus bzw. dessen Gründung einbinden, und die hierfür erforderlichen Auswirkungsanalysen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung. Andererseits stellte sich auch die Prognose der künftigen Grundwasserstände nach erfolgter Stauzielerhöhung im Nahbereich von Inn und Innkanal mit den dadurch hervorgerufenen Auswirkungen auf Böden und Bausubstanz als anspruchsvolle Aufgabe heraus.

Bei der Errichtung der zentralen Hauptbaugrube für das neue Krafthaus wurde IFB Eigenschenk mit baubegleitenden bodenmechanischen Untersuchungen tätig.

Aufgrund des breiten Leistungsspektrums konnte IFB Eigenschenk bei diesem Großprojekt sowohl während der Planungs- als auch während der Ausführungsphase in vielfältiger Weise überzeugen.

Impressionen