Wer im Online-Duden «voller Elan» eingibt, findet drei Einträge zur Bedeutung: jungdynamisch, Tatendrang, Energie. Das sind Begriffe, welche auch die vier Mitarbeitenden, die wir hier porträtieren, sehr treffend beschreiben.
Tatjana Kuhn, Netzwerkerin aus Leidenschaft
Mit dem «Möglichmachen» kennt sich die 43-jährige Tatjana Kuhn aus. Seit rund einem Jahr ist sie kaufmännische Geschäftsführerin der igr GmbH in Deutschland. Das Bauingenieurbüro gehört erst seit zwei Jahren zu BKW Engineering. Den Verkaufs- und Transformationsprozess hat sie damals als Personalverantwortliche begleitet: «Meine bisher grösste Herausforderung – im positiven Sinn.» Geholfen habe ihr, dass sie zuvor schon bei einer grossen Bank vier Fusionen miterlebt habe. Eigentlich wollte es Tatjana Kuhn danach etwas ruhiger angehen lassen. Warum sie bei der igr doch wieder Vollgas gibt? «Weil es mir Spass macht und das Unternehmen zu 100 Prozent zu mir passt.»
Tatjana Kuhn teilt sich die Geschäftsführung mit Dominic Scheer (38) und bis Juni dieses Jahres noch mit Hubert Bruch (66). Letztere kümmern sich um die technischen Fragen. Die drei sind das beste Beispiel für einen fliessenden Generationswechsel. Die Gründer überlassen der nächsten Generation das Ruder und schaffen mit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb der BKW Gruppe eine zukunftssichere Geschäftsbasis. Denn als Teil von BKW Engineering kann die igr nun auch grosse Projekte aus einer Hand umsetzten, für die früher Know-how und Ressourcen gefehlt haben – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Persönlich brennt Tatjana Kuhn vor allem für nachhaltige Projekte, denn «für meine Generation ist die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft zentral». Bei der igr gibt es dazu reichlich Gelegenheit. Und wo schöpft sie Kraft, wenn’s mal nicht so gut läuft? «Ich laufe», sagt sie mit einem Augenzwinkern. «Wenn ich mein Ziel erreicht habe, bin ich wieder aufgetankt und voller Elan.»
Vanessa Kessler bleibt nie stehen
Jungdynamisch. Das ist Elektroinstallateurin Vanessa Kessler. 2013, als sie ihre Berufslehre begann, war sie 16 Jahre alt. «Ich freute mich, ich war voll motiviert und bereit für etwas Neues», erinnert sich die Bündnerin. In ihrem Lehrbetrieb, der Wildhaber Elektro AG in Igis, lebte sie sich schnell ein. «Das ist ein relativ kleiner Betrieb. Das Team unterstützte mich immer, und ich konnte schnell enorm viel lernen und profitieren.» Heute gehört das Unternehmen zur swisspro AG und damit seit 2019 zur BKW. Vanessa Kessler denkt gerne an ihre Lehrzeit zurück. «Das Ziel war immer, eine gute Abschlussprüfung zu schaffen. Das gab mir stets die Motivation, das Gelernte anzuwenden.» In der Freizeit ist sie oft mit ihren beiden kleinen Bolonka-Hunden in der Natur unterwegs.
Nach der vierjährigen Lehre machte Vanessa Kessler einen einjährigen Abstecher in ein anderes Unternehmen. Danach kehrte sie als Festangestellte in ihren Lehrbetrieb zurück – mit grosser Freude und vollem Elan, wie sie betont. «Nun war ich nicht mehr nur die Lernende, sondern eine vollwertige Mitarbeiterin.» In all den Jahren vergrösserte sich ihr Pflichtenheft im Unternehmen. Hauptsächlich arbeitet Vanessa Kessler im Service: Termine aktuell halten, Kundenbesuche, Serviceaufträge erledigen – und daneben den betriebseigenen Shop betreiben. Vermehrt sind administrative Arbeiten hinzugekommen.
Im letzten August hat Kessler berufsbegleitend eine Weiterbildung zur Technischen Kauffrau absolviert. «Ich will nie stehen bleiben und interessiere mich für die verschiedenen Prozessabläufe eines Unternehmens», sagt sie über die erfolgreich bestandene Managementausbildung. «Ich will weiterkommen, Neues lernen und meinen Horizont erweitern.» Dass ihr die BKW immer neue Perspektiven bietet, gibt ihr zusätzlich Elan.
Denis Ablondi sammelt gerne neue Erfahrungen
Sich weiterbilden, sich weiterentwickeln – das hat Denis Ablondi in den letzten 13 Jahren bei seiner Tätigkeit im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) ständig gemacht. Heute ist er Leiter des 30-köpfigen Teams Materialbehandlung im KKM. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden ist er zuständig für das gesamte Material, das mit Radioaktivität in Kontakt gekommen ist. Sein Team ist beim Rückbau ein wichtiges Glied in der Kette. Damit das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Bereichen möglichst gut funktioniert, haben Ablondi und seine Mitarbeitenden Standardabläufe für verschiedene Materialtypen definiert. «Die Abläufe sind die Grundlage, aber was es braucht, ist viel Flexibilität.»
Oftmals muss man sich in einem Grossprojekt, wie es der erste Rückbau eines Schweizer Leistungsreaktors ist, an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Ablondi hat dazu einen klaren Grundsatz: «Geht nicht, gibt’s nicht.» Entsprechend legt er den Fokus auf Lösungen.
Wichtig ist ihm ein ganzheitlicher Ansatz: «Es geht um das grosse Ganze, das Ziel, das wir alle gemeinsam erreichen wollen.» Auf dem Weg zum Ziel betreten Denis Ablondi und seine Kolleginnen und Kollegen immer wieder Neuland. «Wir machen jetzt Dinge, die wir bisher noch nie gemacht haben». Das gefällt ihm. Ablondi hat sich stetig weiterentwickelt, seit er 2008 im KKM angefangen hat. Damals 21-jährig, startete er im technischen Dienst, von wo er zur ICT ging. 2012 wechselte er zur operativen Abfallbehandlung, bildete sich im Bereich Strahlenschutz weiter und übernahm nach und nach mehr Verantwortung. Als Leiter Materialbehandlung ist sein Arbeitsalltag im Rückbau sehr abwechslungsreich. Das ist ganz nach Denis Ablondis Geschmack: Er mag die vielen unterschiedlichen Herausforderungen. Ein frohes Lachen erscheint auf seinem Gesicht, wenn er sagt: «Es ist sehr spannend.» (Lesen Sie mehr zu Denis Ablondi in diesem Blog-Beitrag).
Silvan Hofer, der Motivator
Bei allem, was Silvan Hofer anpackt, ist er voller Tatendrang. In den Sommermonaten häuft er viele Überstunden als Industrie- und Baumaler an. In dieser Funktion arbeitet er eng zusammen mit Ingenieuren und Werkstätten. So ist er zum Beispiel zuständig für spezielle Stahlbeschichtungen, etwa bei Wasserkraftwerken oder bei normalen Baumalerarbeiten. Diese «gewonnene» Zeit investiert der 43-jährige Berner im Winter in seine Tätigkeit als Nationaltrainer des Swiss-Para-Snowboard-Teams. Er trainiert Snowboarderinnen und Snowboarder, die diesen Leistungssport trotz einer körperlichen Beeinträchtigung ausüben können. Ein Besuch auf der Skipiste zeigt: Die Stimmung ist hervorragend – auch dank Hofer, der nicht nur selber mit vollem Elan bei der Sache ist, sondern diesen auch auf alle anderen überträgt.
Dass er ein solch zeitraubendes Hobby ausüben dürfe, sei nicht selbstverständlich, sagt Hofer. «Ich danke der BKW und meinem Chef sehr, denn ohne diese Unterstützung könnte ich mich nicht so stark engagieren.» Doch was macht er, wenn er selber mal Motivation braucht? «Es ist meine Vision, die mich immer wieder aufs Neue antreibt. Dass wir alle zusammen Grosses erreichen können, dass wir ein tolles Team mit einer grossartigen Gruppendynamik sind, das viel erlebt – mit allen Höhen und Tiefen.» Und Hofer erklärt, dass Menschen ohne Behinderung viel von solchen mit Handicap lernen können: «Ihre tägliche Motivation, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihre Energie und Wertschätzung ist etwas, das wir manchmal vergessen.» (Lesen Sie mehr zu Silvan Hofer in diesem Blog-Beitrag).
Interview mit Anja Förster: Vergeude keine Krise
Eine Krise kann auch etwas Gutes haben. Dieser Meinung ist Anja Förster, deutsche Bestsellerautorin und Beraterin von Führungskräften. Dabei denkt sie nicht nur an wirtschaftliche Krisen, sondern auch an persönliche Wendepunkte. Im Moment durchleben wir gerade eine Pandemie, die alle und alles durchwirbelt. Im Interview gibt Anja Förster Tipps, wie wir nach der (Corona-)Krise unseren Elan wieder finden. Die Bereitschaft und den Mut, scheinbare Gewissheiten kritisch zu hinterfragen, Probleme als Herausforderung zu begreifen, neue Einsichten aufzuspüren und die alten Grenzen des Möglichen ein gutes Stück weit zu verschieben – darum geht es auch in Försters neustem Buch mit dem Titel «Vergeude keine Krise».
Die Menschheit durchlebt gerade die grösste Krise der jüngsten Geschichte. In Ihrem neuesten Buch schreiben Sie, dass Krisen keine Chancen seien, sondern das, was sie sind: Krisen. Wir fragen trotzdem: Was können wir aus der Krise lernen?
Anja Förster: Niemand braucht Krisen, niemand will sie. Aber trotzdem können sie bei Licht betrachtet sinnstiftende Irritationen sein, die uns aus der geistigen Erstarrung lösen und dazu einladen, Inventur zu machen. Das gilt übrigens für wirtschaftliche Krisen ebenso wie für persönliche Wendepunkte. So gesehen brauchen wir Krisen, denn sie haben eine Entkalkungsfunktion. Sie zwingen uns, radikal zu hinterfragen und uns von lieb gewonnenen, aber überholten Überzeugungen zu trennen und Lücken zu erkennen.
Wie kann man seinen Elan auch in einer schwierigen Phase behalten?
Krisen und Herausforderungen sind Ereignisse, die passieren. Sie lassen sich weder verhindern noch beeinflussen. Was wir aber beeinflussen können, ist unsere Reaktion. Wie wir auf die Herausforderung reagieren, das ist unsere Wahl. Diesen Gedanken zuzulassen, macht die Welt des Unterschieds.
Wenn der Elan mal fehlt: Wie schaffe ich es, mich wieder zu motivieren? Ist das eine Charaktersache oder kann man sich das auch aneignen?
Die so wichtige Kraft für den Neuanfang kommt nicht von aussen, sondern aus uns selbst. Den Schlüssel zum Umgang mit den Krisen im Leben haben wir in der Hand. Der Schlüsselbegriff lautet «Eigen-Macht». Eigenermächtigung bedeutet, das Gehäuse der Abhängigkeit und des Ausgeliefertseins zu verlassen und das sogenannte innere Spiel zu gewinnen. Wer sich hingegen keine Eigenmacht zugesteht, erlebt sich als Opfer der Umstände, als ohnmächtig. Diese Erkenntnis ist nicht bequem, denn sie gibt uns die Verantwortung für unser Denken und Handeln zurück. Wer sich aber darauf einlässt, gibt sich selbst die Erlaubnis, Gestalter seines Lebens zu sein.
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Beitrag aus Inmotion
Dieser Beitrag stammt aus «Inmotion», dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BKW Gruppe. Die ganze Ausgabe als PDF finden Sie hier.