Frau Liechti, was macht für Sie eine Powerfrau in einem Unternehmen aus?
Eine Powerfrau sagt nicht bei allem Ja, sie setzt eigene Ideen um und schaut über den Tellerrand hinaus. Es gelingt ihr, vieles unter einen Hut zu bringen, die Stärken der einzelnen Teammitglieder zu nutzen und sich Zeit für persönliche Gespräche mit ihren Mitarbeitenden zu nehmen, aber auch zu delegieren und nicht alles an sich zu reissen.
Würden Sie sich selbst als Powerfrau sehen?
Diese Frage habe ich mir so noch nie gestellt, aber ich denke ja. Ich würde von mir behaupten, das Geschäftliche und auch das Private zu meistern. Wenn ich mich in einem von Männern dominierten Unternehmen als Frau nicht durchsetzen könnte, wäre ich vermutlich nicht unbedingt eine Powerfrau. Gerade auf den Baustellen, auf denen ein rauerer Umgangston herrscht, gilt es sich zu behaupten, schnelle Entscheidungen zu treffen und im Lead zu bleiben. Mir ist es zudem wichtig, Frauen intern zu unterstützen und zu fördern.
Und wie denken Sie darüber, Frau Parravicini?
Mir ist es wichtig, keine «Wonder Woman» sein zu müssen. Vielmehr kommt es darauf an, gute Arbeit zu leisten und Leidenschaft dafür zu entwickeln. Ein gutes Unternehmen erkennt dies an. Das alte Klischee, dass Frauen in einem männerdominierten Umfeld doppelt so viel leisten müssen, um ihren Wert zu beweisen, nehme ich so nicht wahr.
Was erfüllt Sie in Ihrem Job?
Es gibt konkrete Resultate, die am Ende des Tages ersichtlich sind. Meine Tätigkeitsfelder sind sehr abwechslungsreich. Nebst der Arbeit im Büro bin ich vor Ort bei den Wasserkraftwerken und habe Kontakt zu Behörden, Unternehmen und zur Bevölkerung. Das finde ich sehr spannend.
Ist es für Sie sogar ein Anreiz, in einem männerdominierten Beruf zu arbeiten?
Das kann ich nur schwer beantworten, ich kenne nichts anderes. Ich habe zu 90 Prozent mit Männern zu tun. Der Anreiz ist für mich eher der, in einem Bereich zu arbeiten, der mich sehr fasziniert. Wichtig ist es, ein Team zu haben, das mich unterstützt. Natürlich braucht es als Frau hin und wieder ein dickes Fell – gerade auf der Baustelle. Bislang habe ich jedoch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Frau Liechti, wie vereinbaren Sie Beruf, Familie und Freizeit?
Das ist hauptsächlich eine Abstimmungsfrage mit dem Partner zu Hause. Dennoch benötigt es eine Arbeitgeberin wie die BKW, die diesen Weg unterstützt und es mir ermöglichte, Teilzeit zu arbeiten. Als mein Sohn klein war, arbeitete ich zuerst 60, später 80 und jetzt 100 Prozent. Beruf, Familie und Freizeit zu vereinbaren, geht jedoch nur in einem starken Team, in dem einer hinter dem anderen steht
Frau Parravicini, wie begleitet Sie das Energie- und Infrastrukturunternehmen BKW in Ihrer Rolle als Leiterin Bautechnik?
Vor eineinhalb Jahren bekam ich die Gelegenheit die Leitung dieses Teams zu übernehmen. Dank diversen Weiterbildungen konnte ich meine Führungskenntnisse erweitern. Doch vieles bleibt «learning by doing» und ich wachse mit den gemachten Erfahrungen im Tagesgeschäft. Sollte es zu kritischen Situationen kommen, kann ich mich auf die Unterstützung all meiner Vorgesetzten verlassen.
Frau Liechti, was macht BKW als attraktive Arbeitgeberin aus?
Die BKW gibt uns viele Möglichkeiten, in der Berufswelt Fuss zu fassen. Jede und jeder kann die Fühler in alle Richtungen ausstrecken, Erfahrungen überall im Unternehmen sammeln und dabei von unserem immensen Netzwerk profitieren. Alle Türen stehen offen. Ich habe nie erlebt, dass die BKW zu etwas Nein sagt, wenn du überzeugend auftrittst, ein Ziel vor Augen hast und deine Ideen präsentieren kannst. Die BKW begleitet und fördert stets motivierte Mitarbeitende.
Das sind die Tätigkeitsfelder von...
Barbara Liechti
• arbeitet im Bereich Engineering und führt ein Team von 20 Mitarbeitenden
• koordiniert und überwacht den Bauprozess im Kraftwerks-, Anlagen- und Infrastrukturbau
• agiert als Bindeglied zwischen Auftraggeber, Fachplanern und Unternehmen
Cecilia Parravicini
• arbeitet im Bereich Produktion hydraulischer Kraftwerke
• ist verantwortlich für die Instandhaltung der Wasserkraftwerke und die Sicherheit der Stauanlagen
• kommuniziert mit Behörden, Unternehmen und Bevölkerung
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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Tobias Lemser von Xmedia Solutions AG entstanden.