Welche Sorgen haben Sie, wenn Sie an die Zukunft denken – und worauf freuen Sie sich?

Sujaalini Baskaran: Meine grösste Sorge ist es, dass wir irgendwann die Macht an die Technik verlieren werden und unserem Leben damit schaden. Aber auf der anderen Seite freue ich mich auch, dass uns die Technik bei gewissen Arbeiten unterstützen kann. Damit sparen wir Zeit und unser Leben wird leichter.

Kastriot Zukaj: Persönlich habe ich grundsätzlich keine Sorgen, da ich beruflich auf einem sehr guten Weg bin. Ich freue mich darauf, irgendwann zurückzublicken und stolz auf meinen beruflichen Werdegang zu sein. Was die Zukunft im Allgemeinen angeht, macht mir der Klimawandel Sorgen. Da hat die Menschheit noch grosses Potenzial, sich zu verbessern.

Sujaalini Baskaran, was macht eine Automatikerin im dritten und letzten Lehrjahr bei der Sigren Engineering AG genau?

Baskaran: Ich zeichne Schemata für Baustellen und Schaltschränke, daneben bin ich für Leitsysteme verantwortlich. Das heisst: Daten erfassen, Steuerungen planen und Geräte automatisieren. Also schaue ich unter anderem, dass zum Beispiel Industrieroboter richtig laufen.

Das tönt sehr technisch und nach viel Präzisionsarbeit.

Baskaran: Ja. Doch wichtig sind auch Organisationstalent und gute Kommunikation, etwa in Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden auf den Baustellen.

Apropos Organisationstalent. Kastriot Zukaj, als Lernender im HR, ebenfalls im dritten Lehrjahr, brauchen Sie das bestimmt auch.

Zukaj: Ja, das ist ein wichtiges Element meiner Tätigkeit im Employer Branding und bei HR4you. Ich darf unter anderem beim Erstellen von Arbeits- und Zwischenzeugnissen helfen und arbeite mit Recruitern zusammen. Ich werde nach der Lehre im Team bleiben können, was mich sehr freut.

Sie tragen also beide viel Verantwortung. Warum haben Sie sich für die jeweilige Lehre entschieden?

Zukaj: Bevor ich zur BKW kam, hatte ich bereits eine Lehre als Detailhandelsfachmann EFZ abgeschlossen. Ich habe aber gemerkt, dass mir eine KV-Lehre für meine Zukunft mehr bringt. Meine aktuelle Tätigkeit bestätigt dies. Ich hatte schon Einblicke in die Buchhaltung, ins Sales, in den Handel, ins Marketing und ins HR.

Baskaran: Bevor ich mich für die Lehre zur Automatikerin entschied, fand ich auch das Gesundheitswesen interessant. Ich habe aber rasch gemerkt, dass mir ein technischer Beruf mehr liegt.

Welches sind in Ihren Berufen die grössten Herausforderungen?

Baskaran: Das Erstellen und Ablegen von Dokumentationen ist immer wieder herausfordernd, auch die Zusammenarbeit mit Kunden. Diese Arbeiten kommen nebst dem Zeichnen der Schaltpläne dazu. Und natürlich auch die Abschlussprüfung.

Zukaj: Ja, die Prüfungen sind immer eine Herausforderung, auch mental. Das ist ein sehr relevanter Teil der Lehre. Es gibt jedoch auch andere Herausforderungen wie das Einhalten des Terminkalenders.

Wenn Sie fünf Jahre nach vorne schauen: Wo stehen Sie dann?

Zukaj: Im zweiten Lehrjahr war ich in der Kreditoren-Abteilung tätig. Damals dachte ich, ich würde nach der Lehre in der Buchhaltung arbeiten, vielleicht sogar die Branche wechseln und zu einer Bank gehen. Dann kam ich zum HR, wo ich schnell merkte, dass das genau meine Welt ist. Hier habe ich viel mit Menschen zu tun. In fünf Jahren möchte ich eine spannende Funktion im HR innehaben.

Mann posiert mit erhobener Hand
Kastriot Zukaj aus Interlaken (3. Lehrjahr als Kaufmann und Zweitligafussballer).

Baskaran: Nach der Lehre möchte ich die Berufsmittelschule absolvieren, wenn möglich berufsbegleitend. Ich hoffe, dass ich das mit meiner heutigen Tätigkeit bei der Sigren Engineering verbinden kann. Später würde ich gerne an einer Fachhochschule studieren in den Bereichen künstliche Intelligenz oder Medizintechnik.

Wir sehen: Sie gehen mit offenen Augen durchs (Berufs-)Leben, bilden sich weiter und blicken voraus. Woran denken Sie zuerst, wenn Sie das Wort «Zukunft» hören?

Baskaran: Einer meiner ersten Gedanken: Es dauert nur noch ein Jahr bis zum Lehrabschluss (lacht). Ernsthaft: Ich mache mir viele Gedanken zum technologischen Wandel und Fortschritt. Gewisse Arbeiten muss man in Zukunft vielleicht nicht mehr von Hand machen, weil Maschinen einen unterstützen. Welche Rolle nehmen wir Menschen dann ein und welche Kompetenzen brauchen wir?

Zukaj: Als Kind dachte ich, dass es in Zukunft fliegende Autos geben wird. So weit sind wir noch nicht, aber die Entwicklung mit innovativen Technologien ist rasant. Bezogen auf die BKW denke ich beim Thema Zukunft auch an erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und intelligente Gebäude.

Nach so viel Zukunft noch ein paar Worte zu den vergangenen Monaten. Wie haben Sie die Pandemie erlebt?

Baskaran: Eigentlich recht gut – ich und meine Familie sind gesund geblieben. Homeoffice und Homeschooling waren zu Beginn der Pandemie kein Problem. Doch je länger, desto mehr habe ich das Team und das Büro vermisst. Statt sich physisch auszutauschen, kommunizierten wir nur noch digital per Microsoft Teams oder Telefon. Ich war froh, als ich dann zwischendurch mal wieder ins Büro durfte.

Zukaj: Die ganze Pandemie war wohl für die meisten eine Herausforderung. Auch für mich als Hobbyfussballer. Da fehlte schon einiges im Alltag. Dank Microsoft Teams funktionierte Homeoffice aber sehr gut. Als Lernender war ich mit den Ausbildnern regelmässig im Austausch. So war ich nie allein, sondern wurde immer unterstützt. Aber klar: Irgendwann habe ich das Büro vermisst. Umso mehr hat es mich gefreut, als ich mal wieder ins Office konnte.

Frau posiert mit Händen in der Hosentasche
Sujaalini Baskaran aus Dietikon (3. Lehrjahr als Automatikerin, Hobby: Sportschiessen).

Beitrag aus Inmotion

Dieser Beitrag stammt aus «Inmotion», dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BKW Gruppe. Die ganze Ausgabe als PDF finden Sie hier.