15:00 Uhr, Mont-Soleil

Monique Voumard fährt auf den Kiesplatz vor dem Besucherzentrum der BKW. Sie wohnt nur 20 Minuten entfernt in der Gemeinde Tramelan. Fröhlich öffnet Monique die Tür und holt als Erstes den Besen, um den Eingang vom Schmutz der letzten Führung zu befreien. Schön soll es sein, wenn sie ihre Gruppe in Empfang nimmt.

15:30 Uhr, Besucherzentrum

Pünktlich trifft die Gruppe ein und nimmt Platz für die Präsentation. «Vor Kurzem wurden wir als kantonales Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie ausgezeichnet», erklärt Monique stolz.

Dort, auf dem Mont-­Soleil im Berner Jura, betreibt die BKW eines der grössten Sonnenkraftwerke und den schweizweit grössten Windpark, JUVENT. Souverän nimmt Monique ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise in die Welt der erneuerbaren Energie und auf diese einzigartige Forschungs-­ und Entwicklungsanlage.

Eine Frau im Anorak steht vor einer Solaranlage, im Hintergrund ein Windrad.
Monique Voumard ist Besucherführerin auf dem Mont-Soleil, einem der grössten Wind- und Solarparks der Schweiz. FOTOS: Severin Jakob

Nach einem Exkurs über den Solarpark kommt sie auf die Windturbinen zu sprechen und erklärt, dass die erste schon 1996 gebaut wurde. Man spürt Moniques Leidenschaft für ihren Beruf. Dabei hatte sie zu Beginn ihrer Karriere wenig Ahnung von der Materie. «Das Thema Stromproduktion war nicht so mein Ding», gibt sie verschmitzt zu. Doch sie hat sich laufend weitergebildet. Heute besitzt sie eine eigene Solaranlage auf ihrem Hausdach. «Das ist ein grosser Vorteil, denn nun bin ich Expertin aus Erfahrung», sagt sie lachend.

15:50 Uhr, 4D-Hologramm

Die Besucherinnen und Besucher verteilen sich um ein modernes 4D­Hologramm, das die Entstehungsgeschichte der Erde präsentiert und aufzeigt, dass es nur eine Lösung gibt: weg von den fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Während das Publikum gebannt die Animation auf sich wirken lässt, erzählt uns Monique, dass sie die Freude an den Führungen in all den Jahren kein bisschen verloren hat: «Jede Führung ist anders – und immer werden andere Fragen gestellt.»

16:00 Uhr, zu den Windturbinen 7 Und 9

Nun geht es zu den Windturbinen. Monique erklärt Details zu den Optimierungen, die zwischen 1996 und 2016 an den Turbinen vorgenommen wurden: Wie die Rotorblätter länger und breiter wurden, damit sie mehr Strom generieren. Wie der Ventilator in der Turbine durch einen Wasserkühler auf der Turbine ersetzt wurde, dass der Mast konisch und vierteilig ist. Auch erklärt sie, dass die 16 Windturbinen mit schweren Fundamenten ausgestattet sind. Das ist gut so, denn wenn der Wind kräftig über den Mont­-Soleil fegt, sind die Windräder stark gefordert.

Eine Personengruppe mit zwei Kindern im vordergrund steht vor einem Schaukasten mit Hologramm.
Von der Entstehungsgeschichte der Erde bis zu den erneuerbaren Energien von heute: Beim 4D-Hologramm bekommen nicht nur Kinder grosse Augen.
Eine Besuchergruppe vor einem Windrad.
Besucherführerin Monique Voulmard erklärt ihrer Besuchergruppe, wie hoch die Windturbinen auf dem Mont-Soleil sind: 150 Meter.

16:15 Uhr, im Turbinenraum

Jetzt geht’s zur Sache: Monique versammelt die ganze Gruppe im Turbinenraum. Es ist der Arbeitsort der zwei Techniker, die alle 16 Turbinen des Parks warten. Bei den Führungen geht es auch darum, Akzeptanz zu schaffen: «Viele Leute sind sich nicht bewusst, wie viel eine Windturbine produziert», erklärt Monique. Mehrere Tausend Leute besuchen den Windpark jährlich. Zu Spitzenzeiten gibt Monique vier Führungen pro Woche. «Wir sind sieben Führerinnen und Führer. Ein tolles Team, das sich gegenseitig unterstützt.»

16:35 UHR, im Sonnenkraftwerk

Monique führt die Gruppe zum Sonnenkraftwerk unterhalb des Besucherzentrums. Auf einem Feld von 20000 Quadratmetern stehen 110 Photovoltaiktische. «Vor 30 Jahren haben wir hier für ungefähr 200 Familien Strom produziert. Heutzutage reicht es aufgrund des Konsumanstiegs nur noch für 120 Familien. Wir verbrauchen immer mehr Strom», gibt sie zu bedenken. Das Gute ist, dass sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Auch auf dem Mont­-Soleil, wie Monique erzählt: «Das Sonnenkraftwerk soll zu einem internationalen Leuchtturm im Benchmarking von Solarmodulen werden.»

die Besucherführerin steht in einem Metallkäfig, dem Aufzug der Windturbine. Zwei Besucher stehen davor.
Nichts für Menschen mit Platzangst: Im Inneren der Turbine gibt es einen Aufzug. Fahren dürfen damit aber nur speziell geschulte Personen.

16:45 Uhr, zurück im Besucherzentrum

Die Führung ist zu Ende. Die Besucherinnen und Besucher sind begeistert. «Ich bin beeindruckt. Es war faszinierend zu erfahren, wie ideal sich Sonnen­ und Windenergie ergänzen», äussert sich eine Besucherin. Auch Monique ist zufrieden. Was wünscht sie sich für die Zukunft? «Dass die erneuerbaren Energien mehr unterstützt werden. Und dass ich noch lange als Besucherführerin an diesem tollen Ort arbeiten darf. Hier wird Energie erlebbar.»

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