Vor dem Haus wird gerade ein Elektroauto geladen. Auf dem Dach liefert eine Solaranlage Strom, das Gebäude ist mit einem topmodernen Heiz- und Lüftungssystem sowie einer ausgeklügelten Gebäudeautomation ausgerüstet und via Tablet kann man verschiedenste Elemente selber steuern, etwa den intelligenten Kühlschrank. Willkommen im Smart-Living-Haus im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, das Gebäudetechnikspezialisten von BKW Building Solutions im letzten Herbst gebaut haben. Für die ersten BKW Lounge-Gespräche hätte der Austragungsort nicht besser gewählt werden können.

In diesem BKW Pavillon trafen sich Expertinnen und Experten aus den Bereichen Smart Living, Smart Building und Elektromobilität, um in zwei spannenden Gesprächen, die als Webinar gestreamt wurden, über eben diese Themen zu diskutieren.

Das Wohnen einfacher machen

Mehr Komfort, mehr Sicherheit, weniger Stromverbrauch: Das «Smart Home» passt sich dem Lebensstil seiner Bewohnerinnen und Bewohner an und erleichtert deren Leben. In einem Smart Home sind einzelne Einrichtungen und Komponenten zu einem grossen Ganzen verbunden und harmonisch aufeinander abgestimmt. Diese Annehmlichkeiten weiss der frühere Eishockeyprofi Mark Streit zu schätzen. Er wohnt mit seiner Familie in einem smarten Zuhause. «Gerade bei der Beleuchtung und der Beschattung bietet Smart Living grosse Vorteile. Wenn man an einem heissen Tag am Morgen das Haus verlässt, bewegen sich während des Tags die Storen automatisch, so dass es am Abend schon kühl ist, wenn man nachhause kommt», sagte er am Lounge-Gespräch zum Thema intelligente Gebäude der Zukunft.

Für Peter Staub, Verwaltungsratspräsident der pom+Group AG, ist klar: «Der grundsätzliche Zweck von Smart Living ist, das Wohnen einfacher zu machen.» Damit das Wohnen einfacher wird, brauche es eine Interaktion zwischen dem Gebäude und den Bewohnern. Und damit diese Interaktion stattfinden könne, brauche es Technologie.

Porträt Mark Streit
Mark Streit

Das Arbeiten angenehmer machen

Wenn nicht gerade eine Pandemie das Leben auf den Kopf stellt, verbringen die Menschen jedoch auch viel Zeit im Büro. Deshalb wurde auch das «Büro 4.0» im BKW Pavillon breit diskutiert. Fakt ist in Zeiten von Homeoffice, dass Smart Home und Smart Büro zunehmend verschmelzen, wie es Michael Epprecht, Microsoft IoT Engineering, ausdrückte. «Ich kann heute von überall her arbeiten: im Homeoffice, im Büro, am Flughafen, im Hotel. Dank der Technologie habe ich diese Flexibilität. Mit dem Handy könnte ich 95 Prozent meiner Aufgaben erledigen. Ich brauche nicht immer einen Laptop oder Computer.»

Und wenn man dann doch wieder im Büro arbeitet, brauche es kreative Zonen, betonte Karin Frick, Forschungsleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung GDI. «Einzelarbeit kann ich überall machen – egal wo ich bin. Es gibt aber den Aspekt der Arbeit, wo es auch in Zukunft wichtig ist, dass wir zusammenkommen, dass wir am gleichen Ort sind.» Wichtig sind schliesslich auch gesundheitliche Aspekte sowie das Licht, das Klima und der Wohlfühlfaktor (Lesen Sie dazu den Blog zu diesem Thema).

Porträt Karin Frick
Karin Frick
«In einem smarten Gebäude lebe ich bequemer, sicherer und effizienter.»
Christian Pfab, Leiter Automation von BKW Building Solutions

Geld und Energie sparen

Ein Fachmann in Sachen Smart Living ist Christian Pfab, Leiter Automation von BKW Building Solutions. «In einem smarten Gebäude lebe ich bequemer, sicherer und effizienter», sagte er. Damit könne Geld und Energie gespart werden. Künftig werde die Wohnung auch flexibler. «Ich schaffe es zum Beispiel, Homeoffice besser abzubilden, denn 40 Prozent der Wohnungen werden auch als Büro genutzt.» Die BKW Gruppe sei mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen, einerseits auf der Planungs- und Ingenieurseite, anderseits auf der ausführenden Seite, gut aufgestellt, um das Zuhause und das Büro der Zukunft zu gestalten. «Es braucht alle Kompetenzen für die Vernetzung und für optimale Lösungen. Die BKW ist hierfür Vordenkerin und Möglichmacherin.»

Porträt Christian Pfab
Christian Pfab
Gesprächsrunde zum Thema intelligente Gebäude

Elektroautos boomen

Wie verändert sich die Elektromobilität in der Schweiz. Welche Herausforderungen stellen sich dabei für Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer? Und welche Lösungen bieten sich für Verwaltungen und Immobilienbesitzer? Zu diesen und anderen Themen sprach in einem zweiten Lounge-Gespräch eine weitere Expertenrunde.

Auf die Frage von Moderatorin Nadine Jürgensen, welche Voraussetzungen denn nötig seien, damit der Wechsel vom Verbrenner- auf das Elektroauto gelinge, antwortete Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme EMPA, dass etwa politische Massnahmen bereits breit aufgegleist seien. «Die Automobilindustrie muss CO2-Ziele einhalten, die nur noch mit Elektromobilität einzuhalten sind. Diese Zielwerte werden laufend verschärft, und wenn die Automobilindustrie diese nicht einhält, dann muss sie sehr hohe Bussen bezahlen.»

Obwohl die Verkaufszahlen für Elektroautos derzeit fast explodieren, sind noch viele Autofahrerinnen und Autofahrer skeptisch, etwa was die Reichweite von sogenannten Steckerfahrzeugen anbelangt. Dabei sind laut Christian Bach 70 Prozent der Tagesfahrstrecken kürzer als 50 Kilometer. «Diese Kurzstrecken sollten in Zukunft elektrisch gefahren werden.» Bach geht davon aus, dass in der Schweiz bis 2040/2050 mehr als 70 Prozent der Autos elektrisch unterwegs sein werden.

Porträt Christian Bach
Christian Bach

«Es soll normal sein, ein Elektroauto zu fahren»

Einer, der sich besonders über das steigende Interesse an der Elektromobilität freut, ist Marc Geissmann, Head of E-Mobility bei der Amag. Es gebe heute eigentlich keinen Grund mehr, nicht vom Verbrenner auf das E-Auto umzusteigen. «Die Fahrzeuge und auch die Angebote sind sehr attraktiv. Und die Hürden, die man vor ein paar Jahren noch hatte, werden immer kleiner.» Das Elektroauto sei auf jeden Fall in der breiten Bevölkerung angekommen.

Angekommen ist es auch bereits bei Skirennfahrer Daniel Yule, der schon seit einiger Zeit hybrid und ab Herbst vollelektrisch unterwegs ist – und sehr zufrieden ist mit seinem Auto. «Mein Wunsch ist es, dass sich beim Autokauf künftig die Frage, ob Benzinauto oder Elektroauto, nicht mehr stellen wird. Es soll normal sein, ein Elektroauto zu fahren.»

Porträt Daniel Yule
Daniel Yule
«Mein Wunsch ist es, dass sich beim Autokauf künftig die Frage, ob Benzinauto oder Elektroauto, nicht mehr stellen wird.»
Daniel Yule, Skirennfahrer

Das ist ganz im Sinn von Peter Arnet, der selber ein Elektroauto-Pionier ist. Er ist schon viele Jahre elektrisch unterwegs. Der Geschäftsführer von BKW Smart Energy und Mobility freut sich, dass es heute viele verschiedene Angebote auf dem Automarkt gibt. «In den nächsten fünf Jahren wird die Herausforderung in den grossen Gebäuden liegen.» Vermehrt würden Mieter, die ein Elektroauto kaufen, bei ihren Liegenschaftsverwaltungen oder Liegenschaftsbesitzern vorstellig und wünschen sich einen Parkplatz mit Ladestation. Das stelle die Verwaltungen vor Herausforderungen, sagte Arnet. Sein viel beachtetes Whitepaper zu diesem Thema finden Sie hier.

Dessen ist sich auch Jürg Grossen, Präsident von Swiss E-Mobility, bewusst. Als GLP-Nationalrat hat er kürzlich eine Motion eingereicht, die das Recht zum Laden verlangt. Der Bundesrat hat die Motion abgelehnt, Grossen setzt nun aber seine Hoffnung auf das Parlament. So oder so ist er überzeugt, dass die Elektrifizierung der Mobilität komme. «Und wenn wir das CO2-Gesetz annehmen, kann die Schweiz eine Vorreiterrolle im europäischen Umfeld übernehmen», ist er überzeugt.

Porträt Peter Arnet
Peter Arnet

Gemeinsam vordenken

Gemeinsam vordenken

Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie auf unserer Website.

Lounge-Gespräch zum Thema intelligente Gebäude der Zukunft

Lounge-Gespräch zum Thema Elektromobilität

Sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden vor den Lounge-Gesprächen auf Covid-19 getestet.

Unser Beitrag zur Nachhaltigkeit 

Mit unserem Handeln, unseren Produkten und Dienstleistungen tragen wir zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt bei. Die BKW entwickelt Lösungen für die Gestaltung von zukunftsfähigen Infrastrukturen und Lebensräumen. Dabei bekennt sie sich zu den Sustainable Development Goals der UNO. Mehr Infos zu unserem Nachhaltigkeitsmanagement finden Sie hier.