Margarita Aleksieva zieht den Gurt der Absturzsicherung fester und steigt in den Lift des Windrades. Eine klapprige Fahrt bringt sie 90 Meter in die Höhe, hinauf zur Kanzel, an der die Rotorblätter des Windrades befestigt sind. Von hier aus hat die Leiterin Wind und Solar der BKW einen wunderbaren Blick über die Hochebene von Apulien in Süditalien. Das Windrad steht im Windpark Castellaneta. Es produziert Strom für 800 Haushalte – auch im Winter, wenn die Sonne selbst in Süditalien weniger oft scheint. «Wir brauchen mehr solche Windräder», sagt Aleksieva. «Denn sie helfen uns, die Versorgungssicherheit mit erneuerbarem Winterstrom zu gewährleisten.»
Am anderen Ende Europas, ganz im Norden von Deutschland, öffnet Fynn Rösch stolz die Eingangstüre des höchsten Holzhauses von Deutschland. Er ist Projektleiter bei Assmann Beraten + Planen, BKW Engineering. Das Roots steht in der Hafencity von Hamburg, einem ehemaligen Hafengebiet und heute boomenden Neubauquartier. Fynn Rösch hat mit seinem Team das Tragwerk des Holzhochhauses entworfen und bis zur letzten Schraube geplant. Er freut sich, dass fast alle Wohnungen bereits verkauft sind. «Den Käuferinnen und Käufern gefällt besonders, dass dank dem vielen Holz eine Menge CO2 eingespart werden konnte», sagt er. Der Bau des Holzhochhauses verlief aufgrund der hohen Vorfertigung der Wand- und Decken- elemente schnell, sicher und problemlos.
Das Windrad in Süditalien produziert erneuerbaren Strom, das Holzhaus in Norddeutschland verbraucht möglichst wenig davon. Die beiden Projekte an den Rändern Europas stehen für den Anfang und das Ende der gesamten Wertschöpfungskette in der neuen Energiewelt. Diese Wertschöpfungskette erstreckt sich von der erneuerbaren Produktion der Energie über deren Handel und Verteilung bis hin zu ihrem effizienten Einsatz in Infrastrukturen und Gebäuden. Für eine klimafreundliche Energiezukunft engagiert sich auch die BKW – seit mehr als 125 Jahren. 1898 für den Bau des Wasserkraftwerks Hagneck am Bielersee gegründet, trägt die BKW die Produktion und die Verteilung von erneuerbarem Strom in ihrer DNA.
Nun richtet sich die BKW noch konsequenter auf die neue Energiewelt aus. Dazu hat sie im November 2024 die Strategie «Solutions 2030» lanciert. Mit den drei Geschäftsfeldern Energy Solutions, Power Grid und Infrastructure & Buildings bietet sie ihren Kundinnen und Kunden zukunftsweisende Lösungen für alle Themen der Energiewende. Und die BKW will mit ihrer Strategie deutlich wachsen. Bis 2030 steigert sie ihren EBIT auf eine Milliarde Franken und investiert dafür in den nächsten sechs Jahren rund vier Milliarden Franken – die Hälfte davon in der Schweiz.
Eine Milliarde Franken fliesst dabei allein in das Verteilnetz der Zukunft. Unser Ziel ist es, Strom nicht nur nachhaltig zu erzeugen und effizient zu nutzen, sondern ihn auch vom Windrad bis zur Steckdose zuverlässig zu transportieren. Noch bedeutender jedoch ist: Mit der steigenden Anzahl an Solaranlagen auf Hausdächern, der wachsenden Verbreitung von Wärmepumpen in Haushalten und dem zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen, passt die BKW ihr Stromnetz den neuen Anforderungen an und baut ihr Verteilnetz um und aus.
Windpark Castellaneta in Italien

Projekt
Der BKW Windpark Castellaneta in Süditalien hat eine jährliche Produktion von über 100 GWh. Das Projekt verdeutlicht das Potenzial der Windenergie und steht exemplarisch für die Innovationskraft und Umweltverantwortung der BKW.
Strategie
Der Windpark passt perfekt ins Portfolio von BKW Energy Production, die mit einem technologisch und geographisch diversifizierten Portfolio in den nächsten Jahren profitabel wachsen will.
Beitrag
Der Windpark Castellaneta leistet einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung Europas.
«Wir brauchen mehr solche Windräder. Denn sie helfen uns, die Versorgungssicherheit mit erneuerbarem Winterstrom zu gewährleisten.»
Höchstes Holzhochhaus Deutschlands

Projekt
Assmann Beraten + Planen, ist massgeblich beteiligt am Bau des Roots in Hamburg – Deutschlands höchstem Holzhochhaus. Es ist 65 Meter hoch, beheimatet 128 Eigentums- und 54 geförderte Wohnungen auf 19 Geschossen. Das Holz stammt aus zertifizierten Nadelwäldern, grösstenteils aus der österreichischen Steiermark.
Strategie
BKW Engineering übernimmt Verantwortung als Architekten und Ingenieure für die gebaute Umwelt unserer Zukunft.
Beitrag
Im Vergleich zur konventionellen Bauweise werden beim Roots beachtliche 31 Prozent CO2 eingespart. Das entspricht etwa 3 520 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases.
«Den Käuferinnen und Käufern gefällt besonders, dass dank dem vielen Holz eine Menge CO2 eingespart werden konnte.»
Entsprechend braucht es immer mehr Fachleute, die das Verteilnetz planen, weiter ausbauen und unterhalten. Doch von genau diesen Fachleuten gibt es in der Schweiz zu wenige. An diesem Punkt gibt die BKW mit ihrer Ausbildungsoffensive für Netzelektrikerinnen und Netzelektriker Gegensteuer. Nicht nur junge Schulabgängerinnen und Schulabgänger erhalten die Chance, diesen Beruf zu erlernen – auch erfahrene Fachkräfte haben die Möglichkeit, sich neu zu orientieren. Als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bringen sie wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen mit und erwerben im Rahmen einer Zweitlehre fundierte Kenntnisse in einem gesellschaftlich enorm relevanten Tätigkeitsfeld. Michael Brunner leitet das BKW Bildungszentrum Energie in Kallnach im Berner Seeland, wo die Lernenden einen wichtigen Teil ihrer Ausbildung absolvieren. «Wir brauchen engagierte Mitarbeitende, die gerne draussen und im Team arbeiten», sagt Brunner. «Die sich gegenseitig jederzeit aufeinander verlassen können.»
Die erneuerbare Produktion von genügend Strom, dessen zuverlässige Lieferung zu den Kundinnen und Kunden sowie der effiziente Einsatz der Energie in Gebäuden und Infrastrukturen: Reicht das, damit die BKW mit ihrer Strategie «Solutions 2030» für die neue Energiewelt gewappnet ist? Reicht das, damit die BKW ihren Kundinnen und Kunden zukunftsweisende Lösungen für alle Themen der Energiewende bieten kann? Nicht ganz. Die BKW besitzt noch zwei zusätzliche Schlüsselkompetenzen, die für die neue Energiewelt entscheidend sind. Und die sie mit der Strategie «Solutions 2030» weiter stärken wird.
Die erste Kompetenz ist etwas technisch: Windräder und Solaranlagen produzieren nicht immer die gleiche Menge Strom. Im Sommer und am Tag gibt es eher zu viel Strom, im Winter und in der Nacht eher zu wenig. Um das auszugleichen, nutzt die BKW seit Langem die Stauseen im Grimselgebiet, die auf Abruf Strom produzieren. Mit der Vergrösserung der Grimselseestaumauer und dem Bau von Trift hat die BKW zudem grosse Ausbaupläne für die stets abrufbare Wasserkraft. Nun kommt neu eine zweite flexible Technologie hinzu: Grosse Batteriespeicher. Im nordbayrischen Arzberg erstellt die BKW zusammen mit Partnern im Auftrag des Schweizer Investors MW Storage einen der grössten privat finanzierten Energiespeicher Europas. Scheint die Sonne und bläst der Wind, gibt es zu viel Strom im Netz: Die Batterie lädt. Geht die Sonne unter und ebbt der Wind ab, gibt es zu wenig Strom: Die Batterie speist Energie ins Netz ein. Das Projekt in Arzberg soll nicht das einzige bleiben: Mit den dort gewonnenen Erfahrungen will die BKW zukünftig eigene Batterieprojekte umsetzen und im Bereich der Batterien stark wachsen.
Netzelektrikerinitiative
BKW Power Grid
Projekt
Die BKW passt ihr Stromnetz den neuen Anforderungen an und baut ihr Verteilnetz aus. Dafür braucht es mehr Fachleute. Von diesen Fachleuten gibt es in der Schweiz zu wenige. Daher hat die BKW ein Programm für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger geschaffen. Personen mit einer abgeschlossenen Berufslehre können bei der BKW eine verkürzte Zweitlehre als Netzelektriker:in EFZ absolvieren.
Strategie
Die Elektrifizierung von Wärme und Mobilität erfordert einen Um- und Ausbau des Verteilnetzes. Dafür braucht die BKW die richtigen Fachpersonen.
Beitrag
Ein starkes Verteilnetz ist die zwingende Voraussetzung für die Dekarbonisierung unseres Energiesystems und das Gelingen der Energiewende.

«Wir brauchen engagierte Mitarbeitende, die gerne draussen und im Team arbeiten.»
Lindt & Sprüngli
BKW Building Solutions
Projekt
Die Firma Sigren, übernimmt die Gebäudeautomation für die Erweiterung und Modernisierung des Cocoa Centers von Lindt & Sprüngli in Olten. Dazu gehören u.a. neun Schaltschränke inklusive Programmierung, mit denen über hundert Anlagen für Heizung, Kühlung und Lüftung gesteuert werden können.
Strategie
BKW Building Solutions vereint die Mission, die Energiewende aktiv zu gestalten, mit einer unternehmerischen Leidenschaft und Innovationskraft.
Beitrag
Die moderne Gebäudeautomation bietet umfassende Möglichkeiten zur Optimierung der technischen Anlagen, um die Energieeinsparung und damit die Umweltbilanz von Lindt & Sprüngli zu verbessern.

Energiespeicher Arzberg

Projekt
BKW Infra Services arbeitet gemeinsam mit weiteren Partnern an einem der grössten privat finanzierten Energiespeicher Europas. Die Batterie wird 100 MW Leistung und 200 MWh Speicherkapazität haben. Der Standort befindet sich in der Nähe von Arzberg, Nordbayern.
Strategie
Das Projekt zeigt, dass BKW Infra Services die gesamte Wertschöpfungskette im Zukunftsmarkt Grossbatteriespeicher abdecken kann.
Beitrag
Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende in Europa. Es hilft, die volatile Energieproduktion von Sonne und Wind ins Stromsystem zu integrieren und somit die elektrischen Netze zu stabilisieren.
Die zweite Kompetenz mit zentraler Bedeutung für die neue Energiewelt ist der Handel mit Strom. Die grossen Unternehmen brauchen für die Dekarbonisierung der eigenen Geschäftstätigkeit viel erneuerbare Energie – und zwar genau dann, wenn ihre Maschinen laufen oder ihre Computer rechnen. Hier bietet die BKW massgeschneiderte, nachhaltige und langfristige Lösungen an: Sie nimmt den Strom aus ihren eigenen Kraftwerken, die erneuerbare Energie produzieren, kauft zusätzlich erneuerbare Energien von Produzenten ein und liefert den Kundinnen und Kunden genau jene Menge erneuerbaren Strom, die sie im entsprechenden Moment brauchen. Prominente Unternehmen wie die Deutsche Bahn und Nestlé setzen bereits auf individuelle Lösungen der BKW – weitere Kundinnen und Kunden werden in den nächsten Jahren folgen.
Zurück zum Windpark Castellaneta im Süden Italiens, zurück zur erneuerbaren Stromproduktion. Margarita Aleksieva ist mit dem Lift wieder vom Windrad runtergefahren und löst den Gurt der Absturzsicherung. «Die Aussicht da oben lässt mich die volle Kraft der Natur und das immense Potenzial der Windenergie spüren», schwärmt sie. Gute Aussichten also: Nicht nur für die Leiterin Wind und Solar der BKW, sondern für das ganze Unternehmen.
Solare Testanlage Schattenhalb
BKW Energy Production
Projekt
In der Gemeinde Schattenhalb im Berner Oberland plant die BKW den Bau einer alpinen Solaranlage, die jährlich 14 GWh Strom liefern soll – rund die Hälfte davon im Winter. Bereits gebaut ist eine Testanlage vor Ort.
Strategie
Die BKW stärkt die erneuerbare Energieproduktion in der Schweiz und investiert dafür – neben Wind und Wasserkraft – auch in alpine PV-Anlagen.
Beitrag
Mit ihren alpinen Solarprojekten leistet die BKW einen Beitrag an den Ausbau der emissionsarmen Winterstromproduktion sowie die Versorgungssicherheit in der Schweiz.

Flughafen München

BKW Engineering
Projekt
Der Flughafen München erweitert sein Terminal 1 um einen hochmodernen Flugsteig, damit er den wachsenden Anforderungen des Luftverkehrs gerecht werden kann. Das interdisziplinäre Projektteam bei Assmann Beraten + Planen plant dieses Grossprojekt.
Strategie
Mit 4 000 Mitarbeitenden ist BKW Engineering die grösste Anbieterin ganzheitlicher Architektur- und Ingenieurleistungen im deutschsprachigen Raum – und will in diesem Bereich weiterwachsen.
Beitrag
Der von Assmann Beraten + Planen geplante Neubau zeichnet sich durch eine energieeffiziente Anlagen- und Systemtechnik aus, die den Passagieren ein deutliches Plus an Effizienz, Service und Komfort bietet.