Die zwölf neuen Ladeplätze mit einer beeindruckenden Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt stehen Fahrerinnen und Fahrern von Elektrofahrzeugen ab sofort zur Verfügung.
Ein Projekt dieser Grösse erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination mit den beteiligten Unternehmen. Von der Projektleitung und Architektur über die Trafostationen und die Elektroplanung bis hin zu den Elektroinstallationen und schliesslich der finalen Inbetriebnahme – überall benötigt es Spezialistinnen und Spezialisten. Diese erzählen im folgenden Video, welche Aufgaben sie innerhalb des Projekts erfüllt haben:
Alles aus einer Hand
BKW Smart Mobility war zuständig für die Gesamtprojektleitung des Baus. In dieser Rolle stellte sie sicher, dass sowohl bei der Planung und der Umsetzung als auch später im Betrieb und Unterhalt alles reibungslos läuft. Dabei konnte sie auf ein umfangreiches Know-how innerhalb der BKW Gruppe zurückgreifen.
«Angefangen bei der Architektur- und Elektroplanung über die Netzverteilung, die Trafostationen und schliesslich die Elektroinstallationen, konnten wir viele Firmen aus dem BKW Netzwerk einsetzen», sagt Marcel Mayer, Leiter Technik Smart Mobility bei der BKW.
Die Standortwahl ist entscheidend
Ein geeigneter Standort ist für den wirtschaftlichen Betrieb besonders wichtig. Er muss in Autobahnnähe liegen, ausreichend Platz bieten und einen Anschluss ans Mittelspannungsnetz ermöglichen. Ideal sind zudem nahegelegene Verpflegungsmöglichkeiten.
Das BKW Architektur-Team kümmerte sich im Rahmen der Standortevaluation um alle erforderlichen Abklärungen mit der öffentlichen Hand und erarbeitete verschiedene Entwürfe für die mögliche Gestaltung. «Es werden immer mehr geeignete Standorte gesucht und es ist spannend zu sehen, wie sich die Technik weiterentwickelt. Daran teilhaben und mitplanen zu können, ist für mich sehr interessant.» bemerkt Joy Ambühl, Projektleiterin Architektur bei der BKW.
Alexander Roschitz, Projektmanager Energie bei der Enerpeak, war für die Elektroplanung zuständig: er hat den Anlagen- und Leitungsplan erstellt. Darin wird festgehalten, welche Komponenten wo platziert werden und wie diese miteinander verbunden sind. «Besonders zu beachten, galt es, eine intelligente Lösung für die Energieverteilung zu finden, da ein paar Komponenten weiter entfernt und ein paar näher dran waren.»
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Installation der Trafostationen, welche vom Bereich Netze der BKW organisiert wurde. Aaron Meyer (Projektleiter Verteilnetz) erklärt, wieso es überhaupt eine Trafostation benötigt: «Man kann es sich wie das Ladegerät eines Smartphones vorstellen. Auf der einen Seite hat man eine sehr hohe, auf der anderen Seite eine sehr niedrige Spannung. Diese Spannung muss umgewandelt werden». Bei der Trafostation ist es die Mittelspannung, die typischerweise zwischen 10 Kilovolt und 30 Kilovolt liegt, die in Niederspannung für die Ladestationen umgewandelt werden muss (meistens 400/230 Volt). Die Firma WS Automation lieferte die Niederspannungsverteilungen in der Trafostation. Dort wird die Energie von der Trafostation über die Leistungsschalter an die Ladestationen weitergegeben.
Im Anschluss folgten weitere Tiefbauarbeiten wie das Setzen der Fundamente sowie das Verlegen der Kabelschutzrohre und der Kabelanlagen. Als letzter Schritt wurden die Kabel eingezogen, die Ladestationen angeschlossen und die Trafostationen in Betrieb genommen. Dafür war die Arnold AG zuständig. Dazu Thomas Buchschacher, Projektleiter: «Besonders interessant war das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Handwerkern, natürlich die Grösse des Projekts, die Inbetriebnahme und Zusammenstellung, die Planung bis hin zur Übergabe an den Kunden am Schluss.»
Vorbereitet für die Zukunft
Der Ladepark in Oftringen umfasst zwar aktuell zwölf Ladeplätze, jedoch wurde die Infrastruktur für doppelt so viele erstellt. Weitere Ladestationen müssen dann nur noch angeschlossen werden. Falls alle 24 Ladestationen in Betrieb gehen, wäre der Ladepark der grösste seiner Art in der Schweiz.