Leistungen

Bau einer gemeinsamen Aufbereitungsanlage für zwei Gemeinden:

  • Objektplanung in den Leistungsphasen 1-8 für Gebäude, Bau von Wasserleitungen, Entwässerung, Versickerung
  • Planung der Technischen Ausrüstung Verfahrenstechnik und Elektrotechnik in den Leistungsphasen 1-4
  • Tragwerksplanung in den Leistungsphasen 1-4

Facts & Figures

Unternehmen

Dr. Blasy – Dr. Øverland Ingenieure GmbH

Fertigstellung

2016

Kompetenzbereich

Wasser + Umwelt

Bauart

Neubau

Gebäudeart

Versorgungsleitungen

Ausgeführte Arbeiten

Objektplanung LPH 1-8, Technische Ausrüstung Verfahrenstechnik und Elektrotechnik LPH 1-4, Tragwerksplanung LPH 1-4

Auftraggeber

Stadtwerke Geretsried KU

Bausumme

ca. 3,8 Millionen EUR netto

Projektbeschreibung

Die Stadtwerke Geretsried betreiben eine zentrale Wasserversorgung für die Stadt Geretsried mit 23.000 Einwohnern. Diese besteht aus einer Trinkwasserfassung mit zwei Brunnen, zwei UV-Anlagen, einem Hochbehälter (V = 4000 m3) und einem Rohrleitungsnetz (145 km). Als Notversorgung steht ein Anschluss an das Fernwassernetz der Stadt München zur Verfügung. 

Aufgrund behördlicher Vorgaben des zuständigen Landratsamtes musste zur sicheren Verhinderung einer Verschmutzung des Trinkwassers eine Filtration mit anschließender Desinfektion des geförderten Trinkwassers nach dem Stand der Technik erfolgen. Hierbei war ein vollständiger Rückhalt von Partikeln >0,1 µm sicherzustellen.

Die benachbarte Gemeinde Königsdorf mit 3.000 Einwohnern betreibt eine eigene, unabhängige Trinkwasserversorgung mit einem Brunnen, mehreren Trinkwasserbehältern, Druckerhöhungen und dem Wasserleitungsnetz. Da deren Brunnen im gleichen Trinkwasserfassungsgebiet liegt wie die Brunnen der Stadt Geretsried, galt auch für diese Gemeinde die behördliche Vorgabe zur Einrichtung eine Trinkwasseraufbereitung.

Die beiden Trinkwasserversorger haben den Bau und Betrieb einer gemeinsamen Aufbereitungsanlage geplant und umgesetzt. Zur Einhaltung der Vorgaben wurde eine Ultrafiltrationsanlage mit nachgeschalteter UV-Desinfektion eingerichtet.

Im Rahmen einer ersten Studie, die von den Stadtwerken extern in Auftrag gegeben worden ist, wurde Anfang 2014 die grundsätzliche Realisierung der Maßnahme geprüft. Im September 2014 wurde das Ingenieurbüro Dr. Blasy - Dr. Øverland als Generalplaner mit der Ausarbeitung der Planungen beauftragt. Die Bearbeitung der Verfahrenstechnik, der elektrotechnischen Planung und der Tragwerksplanung wurde vom Planungsbüro H2U aqua.plan.Ing-GmbH, Neukirchen-Vluyn ausgeführt.

Zunächst wurden die Grundlage für die Bemessung der Anlage und alle relevanten Kenngrößen der beiden Wasserversorgungen erarbeitet. Demnach musste die Trinkwasseraufbereitung unter Beachtung der vorhandenen Speicherkapazitäten für eine fluktuierende Wassermenge von 76 l/s bis 130 l/s ausgelegt werden; im Vollastbetrieb ist eine Aufbereitung von über 7.700 m3/d möglich.

Es wurden insgesamt fünf unterschiedliche Varianten der Anlagentechnik unter Berücksichtigung von sich anbietenden Betriebsweisen der Aufbereitung erarbeitet und miteinander verglichen. Hierbei wurde z. B. die Beibehaltung der bestehenden Brunnen und die direkte Förderung über die UF-Anlage in das Netz geprüft. Zusätzlich wurden verschiedene Systeme mit separaten Pumpenanlage und Speicherbehälter entweder für das Rohwasser (Behälter vor der Aufbereitung) oder das Reinwasser (Behälter nach der Aufbereitung mit Druckerhöhungsanlage) geprüft. Bei der gesamten Bearbeitung wurde berücksichtigt, dass Königsdorf einen etwa drei bar höheren Versorgungsdruck benötigt als die Stadt Geretsried.

Die neue Gesamtanlage zur Trinkwasseraufbereitung besteht aus folgenden Komponenten:

  • Bau Wasserleitungen DN 125 bis DN 400 zur Integration der Aufbereitung in die bestehende Wasserversorgung
  • Gebäude für die Verfahrenstechnik, Niederspannungshauptverteilung, Mittelspannungsraum, Notstrom-versorgung, Trafoanlage, Räume für Pufferbehälter, Desinfektion, Laugen und Säuren sowie Büro und Sanitäranlagen; (Gebäudeabmessungen: 25 x 15 x 10,5 Meter)
  • Verfahrenstechnik mit Vorfiltern, 3 UF-Blöcke (Platz für einen 4. Block ist vorhanden), Desinfektion mit UV-Anlagen
  • Anlagen zur Rückspülung mit und ohne chemische Zusätze (Dosieranlagen, Pufferbehälter, Spülwasserdruckbehälter)
  • Gestaltete Freiflächen
  • Anschluss an den öffentlichen Schmutzwasserkanal für häusliches Abwasser und einen Teil des Rückspülwasser über separates Pumpwerk
  • Anlage zur Versickerung des Dachflächenwassers und Rückspülwassers ohne chemische Zusätze

Impressionen