Das Anzapfen öffentlicher Hydranten ohne Genehmigung ist aus gutem Grund verboten. Zum einen zahlt der Steuerzahler die Zeche, zum anderen kann die unsachgemässe Bedienung den Hydranten und die Leitungen unbemerkt beschädigen. Der Anschluss ist im Notfall für die Feuerwehr nicht mehr benutzbar, Wasser läuft aus oder wird verunreinigt. Den Gemeinden entsteht dadurch ein grosser Schaden.

Für ihre Kundinnen und Kunden, hat die Hinni AG, Spezialistin für Hydranten aus dem Kompetenzbereich BKW Infra Services, immer ein offenes Ohr. Marc Nägeli, Geschäftsleiter der Hinni AG, wandte sich daher an die BKW Corporate IT, um gemeinsam eine marktfähige Lösung für dieses Problem zu entwickeln. «Alles sollte professionell und so günstig wie möglich für die Kunden sein», sagt Ahmed Mliki, der Business Partner auf Seiten der Corporate IT. Für die Hinni AG übernahm Rolf Heinis den Part des Projektleiters bzw. Product Owners.

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Das Alarmierungssystem setzt auf der bestehenden Kundenplattform onePortal auf. Die Lösung basiert auf IoT-Technologie – dem «Internet of Things». Die Hydranten werden mit einem Sensor ausgestattet, der Daten über den aktuellen Zustand liefert.

IoT: vom Megatrend zur konkreten Anwendung

Die Lösung basiert auf IoT-Technologie – dem «Internet of Things». Im Bereich der Energie- und Wasserwirtschaft ist das Potenzial dafür enorm. Theoretisch können IT-Experten alle Dinge, egal ob gross oder klein, mit Sensoren ausstatten. Auf Basis der vom Sensor gelieferten Daten lassen sich diese Dinge, beispielsweise Hydranten, in Echtzeit überwachen oder fernsteuern.

Das Projekt stellte aufgrund der neuen Technologie hohe Anforderungen an das ganze Team. Die agile Arbeitsweise, Synergieeffekte und die Wiederverwertung vorhandener Komponenten haben wesentlich zum Abschluss «in Time» und «in Budget» beigetragen. Erfolgsentscheidend waren insbesondere:

  • Die Erfahrung aus Vorprojekten wie Smartmeter
  • Das bereits im Windpark-Projekt eingesetzte, ausgereifte Alarmierungsmodul
  • Die erprobte Kundenplattform onePortal, die Benutzerverwaltung, Single Sign-on, Schnittstellen zu ERP- und CRM-Systemen usw. bereits mitbringt, von der BKW auditiert ist und damit alle Sicherheitsanforderungen erfüllt

Marc Nägeli, Geschäftsleiter der Hinni AG, zieht ein positives Fazit: «Beim Projekt Storz-connect profitierten wir in mancherlei Hinsicht von den profunden Kenntnissen der Projektmitglieder. Dank ihrer Expertise liess sich die Applikation schnell entwickeln und die praxisnahe Umsetzung hat unsere Kunden sofort angesprochen. Wir sind überzeugt, dass wir mit der BKW und der onePortal-Lösung die richtige Plattform für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie haben.»

Die BKW Corporate IT als Technologie- und Digitalisierungspartnerin

Die BKW Corporate IT stellt mit ihren Spezialistinnen und Spezialisten ein breites Feld an Technologie- und Umsetzungskompetenzen für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung. Im Projekt Storz-connect haben beispielsweise Software-Entwicklerinnen, Cloud Spezialisten und UX-Designer mit ihrem spezifischen Know-how im Bereich IoT, Software-Engineering und Visualisierung zum gemeinsamen Erfolg beigetragen. Die Erfahrung in der agilen Vorgehensweise trug massgeblich zur konstruktiven und effektiven Zusammenarbeit mit den Fachexperten beim Kunden bei.

Die Corporate IT hat gegenüber externen IT-Firmen den grossen Vorteil, Synergieeffekte innerhalb der Gruppe nutzen zu können. Die Projekte werden dadurch günstiger und berücksichtigen Security und Compliance gleich mit.

Ansprechpartner für Anfragen in der Corporate IT ist: Ahmed Mliki

Marc Nägeli, Geschäftsleiter der Hinni AG
«Die praxisnahe Umsetzung hat unsere Kunden sofort angesprochen. Mit der onePortal-Lösung der BKW haben wir die richtige Plattform für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie.»
Marc Nägeli, Geschäftsleiter Hinni AG

Ausblick: Die Zusammenarbeit geht weiter

Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist inzwischen marktreif und in Kürze unter dem Namen «Storz-connect» erhältlich: Eine Verschlusskappe mit speziellem Sensor, der Wasserentnahmen, Manipulationsversuche und auch Lageveränderungen, etwa eine Beschädigung durch Fahrzeuge, erkennt und in Echtzeit meldet. Brunnenmeister werden per SMS, E-Mail oder in der Web-App alarmiert. In der Kartenansicht ist der genaue Standort des betroffenen Hydranten ersichtlich.

Aktuell wird an der digitalisierten Verwaltung von Hydranten, Schiebern und Schächten gearbeitet und die erste Version einer Lösung umgesetzt, bei der Passanten Schäden an Hydranten einfach und schnell melden können. Daneben sind weitere Projekte geplant: in der Leckerkennung bzw. Leckortung und nicht zuletzt für den Herbst 2022 eine zweite Version von Storz-connect.

Weitere Informationen

Hinni AG

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Biel-Benken (BL) wurde 1990 gegründet und gehört als Teil der Arnold-Gruppe seit 2017 zu BKW Infra Services. Hinni ist Markt- und Technologieführer bei Neu-Hydranten- sowie Hydranten- und Schieberdienstleistungen und hält in diesem Bereich diverse Patente. Das Unternehmen beschäftigt rund 130 Mitarbeitende und bietet verschiedene Lehrberufe an. Mehr dazu 

Storz-connect

Storz-connect meldet sekundenschnell Manipulationen an der Verschlusskappe oder Veränderung der Lage des Hydranten, ist nachrüstbar für alle Storz 55 und 75 und sendet Alarm und Kartenvisualisierung direkt auf Mobilgeräte. Mehr dazu